"Die Jungen müssen Träume haben"
Der 37-Jährige ehemalige Bundesliga-Spieler Metin Aslan trainert seit dem Winter den SC St. Valentin.
ST. VALENTIN (ah). Metin Aslan ist vor wenigen Tagen zum dritten Mal Vater geworden, seine zweite Tochter kam zur Welt. "Gelassener ist man beim dritten Mal aber auch nicht. Aber jetzt ist Schluss", lacht der ehemalige Bundesligaspieler des SV Pasching und heutige Trainer des SC St. Valentin.
Seine dunklen Augen blitzen während des Gesprächs mehrmals auf. Zum Beispiel, als er von seinem Tor gegen Besiktas erzählt: "Wir waren zur Pause 3:0 hinten. Ich habe dann per Kopf getroffen. Kurz vor dem Ende schießen wir sogar das 4:3. Das Stadion tobt. Und in der 98. Minute bekommen wir den Ausgleich!" Damals spielte Aslan bei Antalyaspor in der ersten türkischen Liga. "Die ganze Stadt stand hinter uns. Für die Fans war ich ein Gott", erinnert sich Aslan, der heute in Saxen lebt.
Durchmarsch in Bundesliga
Nach dem sensationellen Durchmarsch seines Stammvereins SV Pasching von der Bezirks- in die Bundesliga, den Aslan als einziger Spieler mitmachte, holte ihn der ehemalige türkische Teamchef Mustafa Denizli zu Manisa in die zweite türkische Liga. "In der Türkei habe das Fußballspielen erst richtig gelernt", so der gebürtige Linzer. "Es war wie in einer andere Welt. Bei unserem ersten Training kamen 5000 Fans und schrien unsere Namen."
Seit seiner Rückkehr nach Österreich setzt sich Aslan für eine andere Mentalität in seinen Vereinen ein: "Die Jungen und Alten müssen aufeinander zu gehen. Nur so funktioniert es mit dem Teamgeist." Der dreifache Vater findet es schade, dass für viele Jungendliche mehr zähle, was in den sozialen Medien passiere. "Früher sind wir nach der Schule rausgegangen und haben auf der Straße gespielt. Die Jungen müssen wieder Träume haben." Aslan möchte, dass die Spieler positive Energie ausstrahlen, damit auch die Zuschauer Freude an der Partie haben. Beim SC St. Valentin würde er gerne über den Sommer hinaus bleiben, auch wenn seine Frau in ihre polnische Heimat zurückzieht. Der "Löwe" hat in St. Valentin noch Einiges vor.
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