LASK-Nachwuchskoordinator
"Wir wollen die beste Ausbildungsadresse Österreichs werden"

2018 startete der 28-jährige Zoran Pavic seine Trainerkarriere. Nur vier Jahre später übernahm der Astener den Posten als Nachwuchskoordinator beim LASK.
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  • 2018 startete der 28-jährige Zoran Pavic seine Trainerkarriere. Nur vier Jahre später übernahm der Astener den Posten als Nachwuchskoordinator beim LASK.
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Der Astener Zoran Pavic ist seit 2022 Nachwuchskoordinator des LASK. Im Interview erzählt er über seinen Werdegang, worauf es im Nachwuchs-Fußball wirklich ankommt und seinen Traum von Real Madrid.

BezirksRundschau: In nur vier Jahren hast du dich vom Jugendtrainer bei Doppl-Hart zum Nachwuchskoordinator beim größten Verein Oberösterreichs hochgearbeitet. Wie hat dein Weg begonnen?
Zoran Pavic: Ich wusste nach meiner Matura nicht wirklich wohin mit mir, wollte aber neben meinem Brotberuf irgendetwas mit Fußball machen. Durch Zufall stieß ich dann auf die Anzeige von ASKÖ Doppl-Hart, die auf der Suche nach Nachwuchstrainer waren. Diese Chance ergriff ich und coachte in der Saison 2018/19 die U13.

BRS: Nach dieser Saison ging es für dich schon zum LASK. Wie wurde der Bundesligist auf dich aufmerksam?
Pavic: Wieder war ein bisschen Zufall im Spiel, wobei ich eher sagen würde, dass das Glück des Tüchtigen dabei behilflich war. Als ich meinen Kindertrainer-Kurs absolvierte, waren der damalige Sportkoordinator und die Geschäftsführerin des LASK anwesend. Zum Kursabschluss sollte jeder Teilnehmer einen Lehrauftritt vorbereiten, bei dem ich offensichtlich nicht so schlecht performt haben dürfte (lacht). Das anschließende Angebot, bei meinem österreichischen Lieblingsverein als Nachwuchstrainer zu arbeiten, konnte ich natürlich nicht ablehnen.

BRS: Und auch dort ging dein rasanter Aufstieg weiter.
Pavic: Das könnte man so sagen, aber ich bin einfach mit voller Leidenschaft dabei. Angefangen habe ich als Trainer der "Bambinis" (U6/U7). Zusätzlich übernahm ich nach rund einem Monat den Co-Trainer bei der U10. Die Jungs durfte ich bis zur U12 begleiten, bevor im Mai 2022 die ersten Gespräche für den zukünftigen Nachwuchskoordinator stattfanden.

BRS: War dein jetziger Beruf immer dein großes Ziel?
Pavic: Schon in jungen Jahren habe ich Stunden auf transfermarkt.at oder vor dem Fußballmanager-Simulator verbracht. Ich wollte immer wissen, was alles dahintersteckt, warum am Wochenende die eine Mannschaft drei Punkte holt und nicht die andere. Deshalb habe ich mich auch für ein Sportmanagement-Studium entschieden. Ein genaues Ziel hatte ich da noch gar nicht wirklich vor Augen, ich wollte meine Interessen sinnvoll nutzen.

BRS: Wie sieht deine Arbeit als Nachwuchskoordinator aus?
Pavic: Ich vergleiche meinen Job gerne mit jenem eines Schuldirektors. Der LASK-Nachwuchs ist meine Schule, die Trainer sind die Lehrer und die Kids die Schüler. Ich gebe den "Lehrplan" vor und kümmere mich um die optimalen Rahmenbedingungen. Zusätzlich fungiere ich als Bindeglied zwischen dem Nachwuchsbereich und der Akademie. Zusammenfassend kann man sagen, dass ich für die Konzeptionierung und Weiterentwicklung der Ausbildungsidee zuständig bin.

BRS: Nimm uns kurz mit in einen klassischen Arbeitstag von dir.
Pavic: Untertags stehen meistens Termine und Telefonate an. Am Abend steh ich dann selbst am Fußballplatz, weil es mir wichtig ist, dass ich sowohl die Kontakte mit meinen Trainern als auch mit den Spielern vor Ort pflege. Die Wochenenden sind meistens voll mit Spielen und Turnieren, wo ich unserem Nachwuchs gerne selbst auf die Füße schaue.

BRS: Was muss ein Kind mitbringen, um für den LASK infrage zu kommen?
Pavic: Grundbedingung ist der Spaß am Fußball. Die Motivation muss vom Spieler selbst kommen. Der richtige Antrieb mündet, neben sportlichen Faktoren, in einem weiteren Kriterium – der richtigen Mentalität. Man kann noch so ein guter Kicker sein, wenn die Einstellung und das soziale Verhalten nicht passen, ist man bei uns nicht richtig. Es geht immer darum, sich ständig verbessern zu wollen.

BRS: Welches Zwischenfazit würdest du nach 1,5 Jahren im Amt ziehen? Was zeichnet den LASK gerade im Nachwuchsbereich aus?
Pavic: Meine Vision war immer und ist auch noch, dass die Kids bei uns eine geile Zeit haben. Es kann nicht nur darum gehen, dass jeder von ihnen Profi wird. Natürlich wollen wir das Bestmögliche aus ihnen herausholen und ihnen die Möglichkeit bieten, es bis nach ganz oben zu schaffen. Wenn man bedenkt, dass aber nur ein bis zwei Prozent aller Fußballer in Österreich Profistatus erreichen, sollte man vielleicht ein bisschen umdenken. Mir geht es auch um die anderen 98 Prozent, die nicht einfach von uns im Stich gelassen werden. Am Ende der Ausbildung sollen sie sich als Persönlichkeit und Sportler maximal weiterentwickelt haben.
Unsere Nachwuchs-Kicker weisen im Vergleich mit anderen österreichischen Top-Klubs die längste Vereinszugehörigkeit auf, worauf ich besonders stolz bin. Wir holen nicht unzählige Spieler und sortieren sie dann wieder gnadenlos aus. Bei uns bekommen sie die Zeit und den Freiraum sich zu entwickeln. Genau deshalb sind wir auch so erfolgreich. Ich bin ich der Meinung, dass wir auf einem guten Weg sind, die beste Ausbildungsadresse des Landes zu werden.

BRS: Abschließend noch zu deinen persönlichen Zielen. Wo soll deine Reise im Fußball noch hingehen?
Pavic: Derzeit bin ich richtig froh, dass ich einen Job gefunden habe, der mich total erfüllt. Ich sehe aber schon auch, dass mein Herz am Platz selbst liegt. Ich stehe gerne am Rasen und bin hautnah dran. Deshalb kann ich mir durchaus vorstellen, irgendwann eine Profi-Mannschaft als Trainer zu übernehmen. Mit der UEFA-A-Lizenz, die ich im Frühjahr beginne, schaffe ich dafür die optimalen Voraussetzungen. Wenn ich träumen dürfte, würde ich gerne Coach bei Real Madrid werden, das wäre mein absoluter Lebenstraum.

Zur Person

Der 28-jährige Zoran Pavic ist gebürtiger Astener und lebt auch heute noch dort. Sein erster Stadionbesuch auf der Linzer Gugl entfachte bei ihm das Feuer für den Linzer Traditionsverein. Zudem ist der fußballbegeisterte Pavic aufgrund seiner Wurzeln glühender Anhänger des kroatischen Top-Klubs Dinamo Zagreb. Nach seiner höheren schulischen Ausbildung an der Bundeshandelsakademie Steyr war er in verschiedenen Jobs im Innen- sowie Außendienst tätig. Seit 2022 ist Pavic beim LASK als Nachwuchskoordinator angestellt und für die Mannschaften der U9 bis U14 verantwortlich.

2018 startete der 28-jährige Zoran Pavic seine Trainerkarriere. Nur vier Jahre später übernahm der Astener den Posten als Nachwuchskoordinator beim LASK.
Sein großes Ziel bleibt für Zoran Pavic ein Platz auf der Trainerbank bei einem Profi-Klub.
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