Technikgeschichte - Nikon F2

Seit einiger Zeit habe ich wieder eine - eine legendäre Nikon F2. Im Laufe der Zeit hatte ich mehrere F2 Gehäuse, von der Ur-F2 mit dem Sucher DP-1 bis hin zur F2AS mit Ai - Kupplung und Leuchtdiodenanzeige. Sie haben alle gut funktioniert, und das, obwohl die Kameras mittlerweile fast 40 Jahre alt sind. Nur war ich lange Zeit auf der Suche nach einer wirklich schönen F2. Nun hab ich eine gefunden, mit silbernem Gehäuse, beinahe ohne Gebrauchsspuren und noch dazu mit einem legendären Objektiv.

Hier ein paar Infos zur Kamera:

Die Nikon F2 wurde 1971 vorgestellt und war bis 1980 Im Programm. Im Gegensatz zum Vorgängermodell F wurde die Bedienung vereinfacht. So musste man beim Filmwechsel nicht mehr das Unterteil der Kamera abnhemen, sondern die Kamera hatte eine aufklappbare Rückwand.
Der Verschluss der Kamera ist rein mechanisch, bei langen Belichtungszeiten hört man deutlich das mechanische Hemmwerk surren. Trotzdem verfügt die Kamera über eine Batterie. Diese ist nötig, um den Belichtungsmesser im Sucher zu versorgen.
Der Sucher und die Mattscheiben waren auswechselbar, es gab zahlreiche Mattscheiben für unterschiedliche Einsatzzwecke, sowie mehrere Wechselsucher. Zunächst wurde die Kamera mit dem Sucher DP-1 ausgeliefert. Der Sucher war mit dem Einstellrad für die Belichtung sowie mit dem Blendenring des Objektivs über die Mitnehmergabel gekoppelt. Über einen Messzeiger konnte der Belichtungsbagleich vorgenommen werden. Bei der hier gezeigten Kamera handelt es sich um das Nachfolgemodell mit dem Sucher DP-2. Dieser Sucher verfügte bereits über eine Lichtwaage mit Leuchtdioden, was den Belichtungsabgleich bei schlechten Lichtverhältnissen erleichtert. Die späteren Sucher DP-11 und DP-12 verfügten über eine Ai-Kupplung.
Für spezielle Zwecke war die Kamera mit sehr vielen Zubehörteilen erweiterbar. Es gab unterschiedliche Motorantriebe, ein Langfilmmagazin, Lichtschachtsucher, Sportsucher, sowie Blendenmotoren, die eine automatische Steuerung der Objektivblende nach Vorwahl der Belichtungszeit ermöglichten.

Die Kamera war in silber und schwarz erhältlich, ist aus Metall gefertigt und gilt als sehr robust. Viele dieser Kameras waren jahrelang im Einsatz bei Sport- und Pressefotografen und weisen daher dementsprechend starke Gebrauchsspuren auf.
Aber auch schöne Stücke weisen ihre Tücken auf: im Laufe der Zeit lösen sich die Gehäusedichtungen auf und werden bröselig. Gelangen diese klebrigen Brösel in das Gehäuseinnere, können sie dort Schaden an der Mechanik anrichten.
Meine F2 funktioniert bis auf eine Belichtungszeit einwandfrei und hat keinerlei grössere Schäden durch Sturz oder Wasser erlitten. Lediglich an der Rückwand ist die Farbe durch die Benutzung etwas abgescheuert.
Man kann mit der F2 auch heute noch ausgezeichnet fotografieren. Im Vergleich zu aktuellen Digitalkameras wirkt das Sucherbild hell und klar. Die Belichtungsmessung ist präzise und die Kamera hat nicht mehr, als man zum fotografieren braucht.

Auch das Objektiv ist eine Rarität: das 4,5/28-45 war das erste Weitwinkelzoom von Nikon udn wurde 1977 vorgestellt. Auch wenn die Eckdaten für heutige Verhältnisse mickrig erscheinen - das Objektiv braucht sich nicht verstecken. Man findet heute praktisch keine Objektive mehr, die mechanisch derart solide gebaut sind. Sowohl der Zoomring wie auch der Fokussierring drehen sich butterweich und haben sehr lange Verstellwege, was z.B. den Einsatz beim Filmen erleichtert. Und auch die optische Leistung ist durchaus mit aktuellen Objektiven vergleichbar. Bei kritischen Motiven gibt es kleinere Probleme mit Farbsäumen, abgeblendet auf 8 ist das Objektiv aber sogar an der hochauflösenden D800 problemlos einsetzbar. Aufpassen muss man lediglich bei Gegenlicht. Hier kommt es sehr leicht zu Flares, bei denen auch eine Sonnenblende kaum Abhilfe schafft. Ich verwende das Objektiv mittlerweile ohne Sonnenblende. Es ist so gebaut, dass bei 45mm die Frontlinse in den Tubus hineinwandert und so der Tubus wie einen Sonnenblende funktioniert. Alles in allem eine sehr interessante Kamera - Objektiv - Kombination, die Lust aufs analoge Fotografieren bereitet.

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