Traditionen rund um den Maibaum
REGION. Am Montag, 1. Mai, sind ab 11 Uhr die starken Männer der Volkstanzgruppe St. Valentin gefragt, wenn der Maibaum am Stadtplatz aufgestellt wird. "Wir machen das heuer bereits zum 42. Mal", sagt der Obmann der Volkstanzgruppe St. Valentin, Franz Huber. Der Verein wurde 1975 gegründet, ein Jahr später richteten die Volkstänzer zum ersten Mal den Maibaum auf. Seit 17 Jahren findet rund um den 1. Mai das Brauchtumsfest "wieder aufhOHRchen" statt. Heuer kommt der Märchenerzähler Franz Wittman am Freitag zum zweiten Mal ins Mostviertel. Er hat nicht jugendfreie Texte im Gepäck. In den Gasthäusern St. Valentins ist am Sonntag Wirtshausmusik zu hören.
Maibaum-Atlas
"Rund 200 Arbeitsstunden stecken in einem Maibaum", erklärt Huber. "Den Dank erhalten wir, wenn viele Leute kommen und uns beim Aufstellen zuschauen." Rund 600 Rosen stecken im Baum, 25 fleißige Helfer binden die Kränze. "Da steckt viel Arbeit drinnen, die man nicht sieht", so Huber. Ärgerlich wird es, wenn der Baum bereits vor dem Aufstellen gestohlen wird – was streng genommen gegen die Regeln im Mostviertel verstößt. "Bei uns muss der Maibaum stehen, ehe er gestohlen werden darf", erklärt Huber. Außerdem dürfen ihn andere Gruppen, die selbst einen Maibaum aufgestellt haben, in den ersten drei Nächten nach Einbruch der Dunkelheit stehlen. Damit es zu keinen Missverständnisse bei den Bräuchen rund ums Maibaumstehlen kommt, hat die oö. Landjugend einen Atlas veröffentlicht. Unter
Tricks zum Baumstehlen
"Die wichtigste Regel ist, dass nichts beschädigt werden darf, also zum Beispiel keine Hof- oder Hallentore und natürlich auch der Baum selbst soll unbeschadet bleiben", erklärt Julia Prameshuber, Obfrau der Landjugend Enns-Kronstorf-Hargelsberg. Welche Tipps und Tricks gibt es beim Maibaumstehlen? "Man muss den Bewachern viel zu trinken geben und sie ablenken", sagt der Obmann der Volkstanzgruppe verschmitzt. Sein Verein konzentriert sich mittlerweile nur mehr aufs Bewachen. Früher habe man aber so manchen Baum gestohlen – einmal vom Stadtplatz in Enns. Auch die Landjugend legt den Hauptaugenmerk auf das Bewachen: "Besonders stolz sind wir auf unsere tüchtigen Mitglieder, die den Baum keine Sekunde aus den Augen lassen.", so Prameshuber.
Termine
(Keine Gewähr auf Vollständigkeit)
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