Ab 10. März 2023
Der Countdown für die Eissaison beim Tichy startet
Alle Jahre wieder startet im März die Eissaison beim Tichy. Heuer ist es der Freitag, der 10. März. Die Favoritnerinnen und Favoritner fiebern dem ersten Eis schon entgegen.
WIEN/FAVORITEN. Die Ursprünge des stadtbekannten Tichy-Eises liegt eigentlich in Simmering. Dort betrieb der Vater des heutigen Kurt Tichy in der Kobelgasse ein kleines Kellerlokal. "Zusätzlich war er vor 70 Jahren in dem Grätzl auch mit einem kleinen Handwagen unterwegs", so Tichy über die Arbeit seines Vaters.
Mit der Zeit blühte das Geschäft immer mehr auf. So stand schon im Jahr 1956 der Umzug auf den Reumannplatz statt. Seitdem hat sich viel geändert, wie etwa die Digitalisierung und das Umweltbewusstsein, wie Tichy erklärt. Heute werde eher auf veganes Eis zugegriffen.
Camping fürs erste Eis
Aber Vieles ist auch gleich geblieben: Die Liebe der Wienerinnen und Wiener zum Eis vom Tichy. Und die ist zum Teil riesengroß. So erzählt Tichy von einer Dame, die vor ein paar Jahren kurz vor dem Saisonstart vor dem Tichy-Lokal campierte, um das erste Eis des Jahres zu bekommen.
Die Eismarillenknödel
"Der große Glückswurf waren die Eismarillenknödel", so Tichy. Dabei gab es in den Anfängen auch die eine oder andere Panne: So gab es etwa Menschen, die diese Eis-Kreationen im Wasser kochen wollten. Aber schon bald war klar, wie man diese Köstlichkeiten zubereitet. "So etwas wie die Eismarillenknödel hat man nur einmal in 100 Jahren", so Kurt Tichy.
Inzwischen steht Tochter Xenia Tichy ihrem Vater zur Seite und bringt auch eigene Ideen mit ein. "Ich bin ein Betriebskind", schmunzelt die 27-Jährige. "Seit meiner Kindheit war ich immer mit dabei." Der Vater wollte seiner Tochter den Beruf lieber ausreden, erinnert sie sich heute. Aber damit hatte er kein Glück: "Das ist genau meins", strahlt Xenia Tichy.
Neue Kreation und Topfenknödel
"Wie alle Jahre arbeiten wir heuer wieder an einer neuen Kreation", verrät Tichy. Dabei sind die beiden noch am Tüfteln. "Am 1. Mai stellen wir dann unsere neue Sorte vor. Dabei lassen sich die beiden Konditoren nicht von ihrem Lieblingseis inspirieren, versichern beide.
Xenia bevorzugt Erdbeereis und ihr Vater Zitroneneis mit ein bisserl Sodawasser. "Damit werde ich gleich munter", schmunzelt er. Was die beiden der BezirksZeitung verraten: "Heuer feiern die Eis-Topfenknödel ihr Comeback." Nach 30 Jahren Pause wird diese Köstlichkeit wieder kredenzt. "Aber den Erfolg kann man einfach nicht vorprogrammieren", weiß Kurt Tichy. Von Eispunschkrapferln dachte er, einen großen Wurf gemacht zu haben. Aber am Ende waren die Kundinnen und Kunden nicht davon begeistert.
Sieben Monate Arbeit am Stück
An die ungewohnten Arbeitszeiten im Eisgeschäft hat sich die Familie Tichy schon gewöhnt:
Sieben Monate im Jahre gibt es keinen freien Tag. Aber die restliche Zeit des Jahres könnten sie sich ausruhen.
Aber die Tichys sind keine Müßiggänger: In der freien Zeit schreibt der Vater Kurzgeschichten. Dabei hat er sich auf das Phantastische spezialisiert. Diese sind auch schon in einigen Büchern erschienen. Tochter Xenia bleibt näher bei ihrem Beruf und beschäftigt sich in der Winterzeit mit Torten. Besonders bei Wettbewerben, wie sie etwa beim Zuckerbäckerball veranstaltet werden, mache sie mit.
Bleibt die Frage, was mit dem Eis geschieht, das zur Saisonende noch im Kühlraum liegt: "Das bekommt das SOS Kinderdorf, St. Anna und das Preyer’sche Kinderspital", verraten die beiden.
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