Bierpapst Conrad Seidl: Ein Wiener Original

- Genussmensch Conrad Seidl in "Magdas Kantine" - die vor kurzem von der Caritas in der Ankerbrotfabrik eröffnet wurde
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Er schreibt seit mehr als 25 Jahren im Brotberuf über Politik – und im Bierberuf über Bier.
Dass Conrad Seidl - Nomen est Omen - schon mit diesem inspirierenden Namen geboren wurde, war nicht der einzige Grund, sich seinem Lebensthema „Bier“ zuzuwenden und sich die Bezeichnung „Bierpapst“ markenrechtlich schützen zu lassen. Er trinkt ganz einfach am liebsten Bier.
Er schreibt seit mehr als 25 Jahren im Brotberuf über Politik – und im Bierberuf über Bier. „Wer sich den ganzen Tag mit Politik befassen muss, braucht nachher ein Bier. Oder auch zwei. So habe ich gelernt, wie ein Biersommelier zu verkosten, wie ein Beerjudge zu beurteilen und wie ein Beerwriter über Brauereien und ihre Braukunst zu schreiben“, erklärt der heute 56-Jährige Wiener.
Daheim in Favoriten
In Sachen Bier hat Seidl die Welt bereist, fremde Ideen und Geschmäcker entdeckt, mit nach Hause gebracht und weitergegeben. Keine wichtige Bier-Veranstaltung im Lande ist ohne ihn „komplett“ und immer erscheint er in seinem typischen Outfit: Einer Krachledernen mit Zubehör, dazu ein auffälliger Hut mit Brille. „Das ist keine Verkleidung, ich fühle mich so einfach am wohlsten“, erklärt er, gibt aber zu: „Hüte sind ein Spleen von mir.“
Allerdings ein praktischer: sie schützen – sommers wie winters – das kahle Haupt darunter, wie er uneitel zugibt. Seidl lebt und arbeitet seit März 2012 in der Ankerbrotfabrik in Favoriten, jenem Bezirk, den er schon 1983 für sich als Lebensmittelpunkt entdeckt hat.
„Ich liebe die Vielfalt hier und meine Nachbarschaft ist wunderbar inspirierend.“ Künstler, Architekten, Journalisten wohnen oder arbeiten gleich nebenan, die Superar-Stiftung im Haus kümmert sich um musikbegabte Kinder der Umgebung, die sich sonst keinen Musikunterricht leisten könnten. Und in der neueröffnete Caritas-Kantine mit dem hübschen Namen „Magda“ genießt er mit dem angenehmen Gefühl, zwei wohltätige Institutionen zusammen gebracht zu haben, gerne das erste Bier des Tages.
Dass es dort das Baumgartner Bier aus Schärding gibt, hat er eingefädelt, weil „das Bier nicht nur köstlich schmeckt, sondern einer gemeinnützigen Stiftung gehört, die sich um Einrichtungen für behinderte Kinder und alte Menschen kümmert.“ Dass in der gegenüber liegenden Expedithalle, am höchsten Punkt der früheren Ankebrotfabrik gelegen, von der aus die Pferdefuhrwerke mit voller Last hinunter in die Stadt fuhren und leer wieder herauf, am 21. Und 22.11. das Wiener "Craft Beer Festival" stattfindet, ist sicher kein Zufall. „Auch die Magda-Kantine wäre ein idealer Platz für Veranstaltungen, Ausstellungen oder Musik, um noch mehr Leben hereinzubringen.“
Bierkultur, was ist das?
„Der Österreicher ist ein Genussmensch, ob es ums Essen oder ums Trinken geht. Das Biertrinkverhalten hat sich in den letzten Jahren allerdings geändert. „Es gibt heute weniger `Biersäufer`und mehr Bierliebhaber, Männer und Frauen, die bewusst auch ganz spezielle Biere genießen“, erklärt Seidl.
Der Grund: Es gibt mehr Brauereien, mehr unterschiedliche Biere, mehr Bierlokale, die sich bemühen, die neue Vielfalt an Geschmäckern auch zugänglich zu machen.
„Die Brauereien leisten sich mehrere Biersommeliers, die sich gegenseitig befruchten, man ist experimentierfreudiger geworden, kreiert andere Biertypen als die ursprünglich `typisch österreichischen´, die großartige Biere und mit Recht beliebt sind.“ Seidl hat hier nicht nur durch seine journalistische Arbeit und seinen seit 15 Jahren erscheinenden „Bier Guide“, sondern auch durch die Ausbildung vieler Biersommeliers beigetragen „möglichst Viele mit dem Bier-Virus zu infizieren“.
Bierkrügel statt Hauben
Werden im „Bier Guide“ verteilt, den Conrad Seidl gemeinsam mit Verleger Germanos Athanasiadis vor 15 Jahren ins Leben gerufen hat. Er gibt die Antwort auf die Frage „Wo gibt´s gutes Bier?“ Heute stehen übrigens doppelt so viele Lokalempfehlungen wie damals drin.
Die TOP Bier-Lokale in Favoriten sind:
MABEL´S NO 90, in der Laxenburger Straße 90 mit 5 Bierkrügeln ausgezeichnet.
MEIXNER´S GASTWIRTSCHAFT in der Buchengasse 64 mit vier Bierkrügeln ausgezeichnet – nach Seidl das wahrscheinlich beste Restaurant im Zehnten mit einem spannenden Bierangebot.
BIEROCHS, CHADIM, COLUMBUS BRÄU, DER RINGSMUTH und FOGGY-DEW erhielten je zwei Bierkrügel.
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