Kriminalstatistik
In Favoriten geschahen 2024 die meisten Morde in Wien

MeinBezirk hat einen Blick auf die Kriminalstatistik aus 2023 und 2024 geworfen.  | Foto: Archiv / Symbolbild
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  • MeinBezirk hat einen Blick auf die Kriminalstatistik aus 2023 und 2024 geworfen.
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Die Polizei gibt eine Statistik über zur Anzeige gebrachte Kriminalfälle heraus. MeinBezirk hat sich diese für Favoriten angesehen.

WIEN/FAVORITEN. "Favoriten ist ein gefährlicher Bezirk", so zumindest die Meinung einiger Menschen. Auf Meinungen folgen aber selten tatsächliche Zahlen zu kriminellen Tätigkeiten im Bezirk. Das Bundesministerium für Inneres veröffentlicht jährlich die Kriminalstatistik für Wien und die Bezirke für das jeweilige Vorjahr.

Nur Fälle, die angezeigt und an das zuständige Gericht übermittelt wurden, scheinen in der Statistik auf. Ein Anstieg bedeutet demnach nicht zwingend, dass es im Bezirk zu mehr Verbrechen gekommen ist. Weiters gibt die Kriminalstatistik keine Auskunft über jene Kriminalfälle, die der Polizei nicht gemeldet wurden, und berücksichtigt keine etwaigen Freisprüche.

Wichtig zu beachten ist ebenfalls, dass die Einwohnerzahl in etwaige Zahlen rund um die Kriminalität einberechnet werden müsste. Favoriten ist mit 220.324 Personen der Bezirk mit den zweitmeisten Bewohnerinnen und Bewohnern in Wien, das sind elf Prozent der Wiener Bevölkerung. MeinBezirk hat sich die Zahlen für Favoriten im Detail angesehen.

Mord und Diebstahl hoch im Kurs

Traurige Statistik ist die Zahl der Morde im Bezirk: Zwar liegt die Zahl der angezeigten Tötungsdelikte 2024 "nur" bei zehn, dennoch ist es die höchste Anzahl unter den Wiener Bezirken. Dicht gefolgt vom Bezirk Ottakring mit neun Morden. Der 16. Bezirk hat jedoch mit 102.784 Bewohnern nur halb so viele Einwohner wie der 10. Bezirk.

2024 sind in Favoriten zehn Mordfälle zur Anzeige gebracht worden. Die höchste Zahl in Wien. An zweiter Stelle ist Ottakring mit neun Fällen. | Foto: Franz Neumayr
  • 2024 sind in Favoriten zehn Mordfälle zur Anzeige gebracht worden. Die höchste Zahl in Wien. An zweiter Stelle ist Ottakring mit neun Fällen.
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Ähnlich wie bei vielen der südlichen Bezirke ist die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Kraftfahrzeuge, im Vergleich zu 2023 stark angestiegen. Im 10. Bezirk innerhalb eines Jahres von 343 auf 651 Fälle. Drahtesel waren ebenfalls ein beliebtes Ziel: Der Diebstahl eines Fahrrads wurde ganze 608 Mal angezeigt.

Im Gegensatz dazu ist jedoch die Zahl von Einbruchsdiebstählen in Wohnungen zurückgegangen: Während 2023 noch 321 Fälle gemeldet wurden, waren es 2024 noch 248 Fälle. Besonders hoch ist in Favoriten auch die Zahl der Anzeigen aufgrund von Ladendiebstählen. 2023 waren 1.496 und im vergangenen Jahr 1.403 Fälle bekannt.

Die Anzahl der Einbruchsdiebstähle bei Autos hat sich fast verdoppelt. | Foto: pixabay
  • Die Anzahl der Einbruchsdiebstähle bei Autos hat sich fast verdoppelt.
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Auch die Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz sind in Favoriten besonders hoch. Im Jahr 2023 lag die Zahl bei 1.722. Vergangenes Jahr ist diese Nummer auf 2.028 geklettert. Das sind in etwa ein Fünftel der angezeigten Fälle in Wien. In der Bundeshauptstadt sind es 2024 insgesamt 10.802 Fälle gewesen.

Kein statisches Phänomen

MeinBezirk hat die Polizei zu den Entwicklungen, die in der Kriminalstatistik besonders auffällig erscheinen, befragt. "Kriminalität ist kein statisches Phänomen, das sich klar auf einzelne Bezirke beschränken lässt. Ebenso können nicht alle Entwicklungen als Trend interpretiert werden", hält ein Sprecher der Polizei fest.

Fahrraddiebstahl kommt in Favoriten häufig vor. | Foto: unsplash/Markus Spiske
  • Fahrraddiebstahl kommt in Favoriten häufig vor.
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Laut ihm werden die Beamten weiterhin auf verstärkte Streifentätigkeit, gezielte Kontrollaktionen und umfassende Präventionsarbeit setzen. Gemeinsam mit den Bezirken möchte man den Fokus auf Maßnahmen wie Sicherheitsforen und die Initiative "Gemeinsam.Sicher" legen.

Letztere setzt sich für eine Stärkung des Dialogs zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Polizei ein. Dazu werden Sicherheitspartnerschaften gebildet, in denen Polizei, Schulen, Unternehmen und soziale Einrichtungen zusammenarbeiten.

Ruf nach mehr Polizei

Ähnlich wie andere Bezirke wünschen sich verschiedene Parteien in Favoriten eine verstärkte Polizeipräsenz im Zehnten. In den MeinBezirk-Interviews im Auftakt zur Wien-Wahl war das Thema Sicherheit eines der präsentesten unter den Bezirksspitzen der Parteien.

Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ, mitte im Bild) fordert 500 Polizistinnen und Polizisten für Favoriten. Mit dem Wunsch nach mehr Polizei ist er in der Bezirkspolitik nicht alleine. Zuständig für die Planstellen bei der Exekutive ist das Bundesministerium für Inneres. | Foto: BV 10
  • Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ, mitte im Bild) fordert 500 Polizistinnen und Polizisten für Favoriten. Mit dem Wunsch nach mehr Polizei ist er in der Bezirkspolitik nicht alleine. Zuständig für die Planstellen bei der Exekutive ist das Bundesministerium für Inneres.
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In einer öffentlichen Beantwortung durch Innenministers Gerhard Karner einer Anfrage von Nationalratsabgeordneten Petra Bayr (SPÖ) ging es kürzlich um die Anzahl an Polizisten im Bezirk. Nach dieser liegt die Zahl der Planstellen in Favoriten bei 319, diese habe sich seit 2023 nicht verändert. 296 Polizistinnen und Polizisten verrichten in Favoriten zum Stichtag am 1. Jänner 2025 ihren Dienst im 10. Bezirk.

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