5 Minuten: Der gute Nachbar

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von Karl Pufler
WIEN. Wohnen in Wien kann eine gute Sache sein. Eine nicht repräsentative Umfrage in meinem Umfeld hat ergeben, dass die meisten Menschen, die in der Stadt wohnen, ihre eigenen vier Wände genießen und lieben. Da gibt es nur eine Einschränkung: Den Nachbarn.
Klar: Kinder toben nun mal gerne. Dass der Mensch, der unterhalb wohnt, deshalb tägliche Kopfschmerzen hat, das wissen die Kleinen ja noch nicht – und deren Eltern ist es meistens egal. Aber meistens hilft es da, ein kleines Gespräch mit den oben wohnenden zu führen. Das hat bei uns Wunder gewirkt: Erst wurde eine Facebook-Rundfrage gestartet, wie man das Problem lösen könnte. Teppich, Patschen und Toben im Freien waren die Top-Antworten. Und seitdem ist es ruhig. Meistens zumindest. Und wenn wir unsere Nachbarn von oben hin und wieder treffen, dann plaudern wir über einiges – und werden meist nach der Lärmbelästigung gefragt, die nun nicht mehr störend ist.
Auch eine gute Freundin von mir wollte mit den Menschen nebenan gut auskommen. Schließlich kann ein guter Nachbar ein wichtiger Freund werden, der Pakete annimmt, auf die Wohnung achtet und regelmäßig schaut, ob alles in Ordnung ist. Also wollte Lisa nicht einfach eine Party abhalten und warten, bis sich die ersten über den Lärm aufregen. Klar: Wenn man mit Freunden feiert, dann kann es schon mal länger und lauter werden. Also klopfte sie freundlich nebenan, um eine Vorwarnung abzugeben.
Der Mann der öffnete war der Bruder der Nachbarin. Ihm bat Lisa, nicht böse zu sein, wenn es lauter werden sollte: Einfach kurz melden und wir versuchen leiser zu sein", bot meine Freundin an. "Wos geht mi des au", fauchte der Mann aus der Wohnung nebenan. "I wohn do ned amoi. Lass mi mit dem Schaß in Rua."
Verdattert ging Lisa wieder nach Hause. Und ja: Man kann den Wiener aus der Stadt der Grantler holen, aber den unfreundlichen Grantler kann man aus zu vielen Wienern nicht entfernen.
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