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Außergewöhnliche Kunst seit zehn Jahren im "Atelier 10"
Einen Raum für besondere Kunst bietet das "Atelier 10" in der Absberggasse. Seit zehn Jahren werden Menschen mit Beeinträchtigung künstlerisch gefördert.
WIEN/FAVORITEN. Visuell gestaltete Kunst beschränkt sich nicht nur auf Galerien und Museen, sondern nimmt auch Bereiche ein, die abseits der öffentlichen Wahrnehmung liegen. Das Atelier 10 im Innenhof der ehemaligen Brotfabrik (10., Absberggasse 27) ist so ein Ort.
Dort werden seit zehn Jahren Menschen mit gesundheitlichen und kognitiven Beeinträchtigungen und ihnen ein Raum zur künstlerischen Entfaltung geboten. Geboten werden eine Ausstellungsgalerie und ein Gemeinschaftsatelier unter einem Dach. Mehr als 200 Künstlerinnen und Künstler waren dort bisher tätig und haben mehr als 20 Ausstellungen gestaltet.
Gemeinschaftsatelier und Galerie
Trägerin des Projektes ist die Caritas Wien. „Wir entfernen uns von alldem was dazu führen könnte, die Kunst zu relativieren, wie Verniedlichung, Pathologisierung ebenso wie Amateurisierung, so quasi 'net schlecht für einen Behinderten', das wollen wir nicht,“ bekräftigte Florian Reese, der künstlerische Leiter und Kurator im Atelier 10. Auch die Begriffe „Outsider Art“ oder „Art brut“ lehnt man ab, sondern präsentiert diese als zeitgenössische Kunst.
In der Gründungsphase des Ateliers wurde nach einem großen Raum in einem kulturellen Kontext gesucht. Die Künstlerinnen und Künstler verfügen gegenwärtig über eine Arbeitsstätte mit einer Größe von 1.000 Quadratmetern, die den Ausstellungsbereich miteinschließt.
Das Team der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht ausschließlich aus Personen, die selber über einen künstlerischen Hintergrund verfügen. Das Atelier 10 kooperiert aktuell mit 18 jüngeren als auch älteren Künstlerinnen und Künstlern, von denen einige auch von zu Hause arbeiten.
Großteils Quereinsteiger
„Wir sind kein Sozialprojekt, sondern verstehen uns als Kunstplattform, erklärt der Kurator die Positionierung der Einrichtung. „Das Atelier 10 ist als Plattform zur gezielten Förderung und professionellen Präsentation außergewöhnlicher künstlerischer Talente gedacht. Dafür steht es auch,“ bringt es Klaus Schwertner, der geschäftsführende Caritasdirektor der Erzdiözese Wien auf den Punkt. Dabei unterstreicht er die Chancengleichheit im Kunstbetrieb.
Wichtig ist dem Repräsentanten des Trägervereins, dass dieses Gemeinschaftsatelier mit integrierter Ausstellungsgalerie nicht als therapeutische oder pädagogische Einrichtung missverstanden werden darf. "Künstlerisch hochschwellig und gleichzeitig sozial niederschwellig", dies ist der Tenor des Ateliers 10 seit seiner ersten Stunde. Mehr Infos gibt es unter www.atelier10.eu nachzulesen.
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