Überwintert in Favoriten
Circus Safari startet wieder voll durch
Der Circus Safari hat eine schwierige Zeit hinter sich. Nun freut sich sein Direktor Benjamin Spindler auf den Neustart: Ab 10. März geht's wieder los.
WIEN/FAVORITEN. Die Corona-Pandemie war für ihn und seinen Zirkus eine "Katastrophe", sagt Benjamin Spindler. Wegen der vielen Lockdowns und Coronamaßnahmen konnte der Zirkus kaum auftreten, zuletzt strandete man in der Theodor Sickel Gasse 2 im 10. Bezirk. Hier schlug der Zirkus im Dezember sein Winterlager auf, nachdem im November des vergangenen Jahres erneut ein Lockdown verkündet wurde.
Hohe Kosten, keine Einnahmen
Gleichzeitig hatte man horrende Kosten zu tragen. Zum Zirkus gehören auch Tiere, darunter Kamele, Pferde und Lamas. "Je nachdem, welche Kleintiere man mitzählt, haben wir zwischen 45 und 50", erzählt Spindler. In der Zeit, in der keine Veranstaltungen statt fanden, musste man zwischen 350 und 500 Euro für Futter bezahlen – pro Tag, wohlgemerkt.
Dazu kamen noch Sonderkosten, etwa für Tierärzte und Tierärztinnen. "Wer ein Haustier hat, weiß, wie viel so etwas kosten kann. Allein für die Anfahrt eines Arztes bezahlen wir 100 Euro – und wenn zum Beispiel ein Kamel krank ist, dann sind 500 Euro weg wie nix!"
Der Zirkus, der laut Spindler mit einem Fassungsvermögen von 1.500 Personen und zirka 36 Metern Durchmesser "das größte Zirkuszelt Österreichs" besitzt, stand vor dem Nichts. Daher begann man, Geld zu sammeln. So stellte der Circus etwa an verschiedenen Orten Wiens Plastiktiere mit Spendenaufrufen auf, bat auch um Futterspenden. "Das war eine schwere Zeit, weil wir unserem Job nicht nachgehen konnten. Und das bitten und betteln liegt uns nicht!", sagt Spindler.
Es gab auch Hoffnungsschimmer
Trotzdem tauchte der Circus irgendwie durch diese sehr schwierige Phase durch – und Spindler erlebte auch schöne Momente. "Ein älteres Pärchen, die beiden waren so um die 75 Jahre alt, kam bei uns vorbei. Sie hatten selber nicht viel Geld, waren keine reichen Leute. Aber die Zwei haben uns ihre Brotreste gebracht, die sie entbehren konnten. Es war sehr schön, so viel Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung zu sehen", erzählt Spindler. Denn staatliche Hilfen, so der Direktor, habe man keine erhalten.
Endlich geht es weiter
Obwohl die Lage für den Zirkus noch immer sehr prekär ist, möchte Spindler deshalb nicht um weitere Spenden bitten – sondern lieber erst einmal an alle Helferinnen und Helfer Danke sagen: "Ohne die Hilfe der Bevölkerung wäre es nicht gegangen."
Nun freut er sich auf die ersten Auftritte – am 10. März geht es wieder los. Rund um den 1. März wolle man die aktuelle Liegenschaft in der Theodor Sickel Gasse räumen. "Vom 10. März bis zum 8. Mai schlagen wir dann unser Zelt im 21. Bezirk an der Leopoldauer Straße, Ecke Katsushika Straße, auf. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Leute kommen und uns mit einem Besuch unterstützen!"
Der Circus Safari bleibt Wien treu
Eine große Österreich-Tour plant man wegen der unsicheren Lage in diesem Jahr noch nicht, vorerst wird sich der Zirkus eher in Wien und Umgebung aufhalten. "Wir bleiben jetzt erst einmal Wien-treu", so Spindler, der selbst ursprünglich aus Berlin stammt: "Wir wollen den Leuten auch zeigen, dass es weitergeht."
Gerade nach den vergangenen Monaten ist so eine optimistische Botschaft sicher bei vielen sehr willkommen.
Zur Sache
Tickets und weitere Infos über das Zirkusprogramm gibt es unter www.circussafari.at oder unter der Telefonnummer 0664/ 8620 237.
Wer dem Circus Safari mit einer Spende helfen möchte, kann dies außerdem weiterhin mittels einer Überweisung tun: AT35 1200 0521 1508 6529, Magdalena Spindler, Betreff: Spende.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.