Favoriten
Rupert-Mayer-Haus für ehemals obdachlose Personen eröffnet
Das Rupert-Mayer-Haus in Favoriten wurde bezogen. Hier finden nun 89 Menschen ein neues Zuhause in einem eigenen Apartment mit Balkon in einem Haus für ehemals Obdach- und Wohnungslose.
WIEN/FAVORITEN. Wohnungslosigkeit kann viele Gründe haben. Und nicht immer gerät man selbstverschuldet in diese Situation. Im Triesterviertel gibt es nun für 89 Menschen die Möglichkeit, in einem eigenen Apartment zu wohnen.
"Das-Rupert-Mayer Haus bietet Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht alleine in einer Wohnung leben können, ein Zuhause", so Caritasdirektor Klaus Schwertner. "Ich werde gegen die Wohnungslosigkeit kämpfen, bis sie nur mehr in Geschichtsbüchern zu finden ist."
Ein Weg, dies zu bewerkstelligen, seien Wohnprojekte wie das Rupert-Mayer-Haus, das nach einem Jesuitenpater benannt ist, der in der NS-Zeit im Widerstand werkte. In Favoriten ist etwa der 66-jährige Felix Endl in das neu eröffnete Haus eingezogen. "Ich habe in einer Wohnung gewohnt, aus der ich gekündigt wurde", erzählt er. Die Miete sei immer weiter gestiegen und die Wohnung nicht mehr leistbar.
Leben mit Balkon
Nun wohnt er in einem Apartment mit Balkon – natürlich mit Fernseher und Internet-Anschluss. Er freut sich darüber, dass er bald im Innenhof garteln kann. Das Apartment kostet inklusive Balkon 435 Euro monatlich. Je nach Förderung muss man dann rund 150 Euro für die Wohnung investieren.
Die 89 Bewohnerinnen und Bewohner können sich täglich beim Frühstück treffen, das von 8 bis 8.30 Uhr serviert wird. Das Besondere an dem Projekt ist, dass jeder Bewohner und jede Bewohnerin individuell betreut werden kann, wenn das notwendig ist", so Hausleiter Stefan Zlamal. "Wir versuchen, ihnen ein eigenständiges Leben zu bereiten." So gehen die Bewohnerinnen und Bewohner etwa auch selbst einkaufen, solange sie das auch können.
Der Arzt ist gleichsam ums Eck
Um den Alltag besser meistern, gibt es auch medizinische Versorgungsangebote mit Gesundheitseinrichtungen im Rupert-Mayer-Haus. So wurden etwa Kooperationen mit dem Neunerhaus, dem FEM sowie dem MEN abgeschlossen. Aber auch Freizeitangebote wie Ausflüge werden organisiert. Rund um die Uhr sind Wohnbetreuerinnen und -betreuer vor Ort, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu betreuen, wenn sie das brauchen.
"Wir lassen niemanden alleine", so Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). "Das hier ist ein multiprofessionelles Team verschiedener Berufsgruppen, die Wissen aus ihren unterschiedlichen Berufsfeldern zusammenlegen und damit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung stehen."
Auch Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) begrüßt das neue Angebot in Bezirk: "Favoriten steht für soziale Vielfalt und Zusammenhalt. Deshalb freut es mich, dass das neue Haus der Caritas Teil unseres Bezirks ist."
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