5 Minuten Wien
Der Hörfehler
Ein schöner Frühlingstag in Wien und spielende Kinder.
WIEN. Frühling in Wien ist für mich die schönste Zeit: Nicht nur wegen der Eishockey-Weltmeisterschaft, die ich alljährlich schauen "muss". Auch das Aufblühen der Blumen, Sträucher und Bäume versetzt mich immer wieder in eine positive Stimmung. Die Wärme, die immer mehr die Eiseskälte verdrängt, ist für mich wichtig, um wieder Energie zu tanken.
So fand ich es heuer umso trauriger, dass der Frühling wegen Schlechtwetters einfach abgesagt wurde. Ich nutzte aber jeden sonnigen Tag, um mich auf den Balkon zu setzen, um zu schreiben oder zu lesen. Dabei lasse ich mich nicht stören, auch nicht, wenn die Kinder im Hof ein wenig lauter werden. Schließlich sind es ja Kinder und bei uns ist der Freibereich zwischen den Häusern so groß, dass sich die Kleinen nach kurzer Zeit weiterbewegen. Und dann wird der Lärm ja auch immer leiser, bis sie dann um zwei Ecken weiter sind und nichts mehr zu hören ist.
Gott oder die Polizei
Einmal saß ich mit meinem Freund Martin und plauderte über alles Mögliche. Plötzlich unterbrach er mich und fragte, ob wir hier in der Nähe eine Moschee hätten, die extreme Ansichten verbreitete. Ich wusste es nicht und fragte, warum. "Die Kinder da unten haben gerade ,Allah Allah' gerufen. Also das finde ich echt arg. Wir haben wenigstens Indianer und Cowboy gespielt und uns um den Job des Winnetou gestritten. Aber so extrem, das geht gar nicht."
Ich war sprachlos und überlegte gerade, was ich darauf antworten soll, da kamen die Kinder wieder zurück, laut redend und spielend. Da rief ein kleiner Bub auf einmal "Alarm, Alarm, auf zur Rettung" – und schon liefen sie weiter und spielten "Polizei".
Martin wurde ein bisschen ruhig und meinte nur "Da muss ich mich wohl verhört haben."
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.