Der Kutschenbauer von Oberlaa
Florian Staudner restauriert liebevoll die alten Gefährte.
Wiens einziger Kutschenbauer legt großen Wert auf Tradition.
(siv). "Schon als Kind habe ich mit Pferden zu tun gehabt", erzählt Florian Staudner, der in der Oberlaaer Straße am Stadtrand von Wien seine Werkstatt betreibt. Mit seinem Onkel hat er zahlreiche Kutschenfahrten unternommen. "Später haben wir die eine oder andere Kutsche gekauft und renoviert, aber ich wollte es richtig lernen."
Schwierige Ausbildung
Leicht war es nicht für den gelernten Drechsler, jemanden zu finden, der das alte Handwerk noch beherrscht. "Im Endeffekt konnte ich doch drei Jahre in verschiedenen Werkstätten die Arbeit erlernen." Mittlerweile ist er selbst 32 Jahre in diesem Metier selbständig.
Kulturgut
Kunden sind Liebhaber und Sammler von Kutschen in ganz Europa sowie Museen. Die Konkurrenz ist klein, "vor allem arbeite ich wirklich sehr sorgsam und originalgetreu. Nicht alle nehmen es mit der Tradition so genau", so Staudner.
Obwohl er auch Kutschen nach alten Plänen baut, machen die Renovierungen den Großteil der Arbeiten aus. Der Preis für eine neue alte Kutsche variiert: "Vom Kleinwagen bis zu zwei Ferrari.".
Staudner sieht sein Handwerk als Kulturgut, das es zu erhalten gibt, ebenso wie andere aussterbende Berufe. "Einen Lehrling werde ich trotzdem nicht ausbilden. Der kann ja mit dem Beruf nicht viel anfangen. Wenn sich aber jemand umsatteln will, so wie ich, kann ich mir vorstellen, ihn auszubilden."
Info: www.kutschenbau.at
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