Matzleinsdorfer Platz
Eine Chance für den Matzleinsdorfer Platz
Mehr Platz für Menschen statt der Autohölle: Stadtforscher Tomash Schoiswohl sowie der Künstler und Philosoph Marcuse Hafner haben Ideen für eine Umgestaltung des Matzleinsdorfer Platzes.
FAVORITEN/MARGARETEN. Zurzeit ist der Matzleinsdorfer Platz eine riesige Baustelle auf beiden Seiten der Bahn. Es wird sowohl auf der Favoritner als auch auf der Margaretner Seite gegraben, um die Verlängerung der U2/U5 zu bauen.
"Das ist eine Chance für diesen Verkehrs-Ort", meinen Stadtforscher Tomash Schoiswohl und Philosoph Marcuse Hafner über ihre Vision für die Zukunft dieses geschichtsträchtigen Platzes.
Unter der Erde
"Die Fußgänger und die Öffis wurden hier unter die Erde verbannt, die Bahn über die Auto-Fahrbahnen gelegt", kritisiert Hafner. Einst waren hier Lokale oder auch ein Blumengeschäft. Er sieht die Gefahr, dass diese mit der Umgestaltung für immer verschwunden sind und nicht mehr ersetzt werden.
Im Vorjahr wurden die Pläne vorgestellt. Sie sehen entlang der Bahn Wohnbauten vor. Aus einer Anrainerbefragung ging hervor, dass ein U-Bahn-Aufgang auf der Favoritner Seite notwendig wäre. Auch ein leichterer Übergang für die Fußgänger zur Christuskirche wurde gewünscht, die weiterhin als sichtbares Tor nach Favoriten bleiben sollte.
Tomash Schoiswohl ist das zu wenig. Er wünscht sich eine grüne Achse, die vom Matzleinsdorfer Platz bis zum Hauptbahnhof führt.
"Wichtig ist vor allem, dass hier wieder mehr Möglichkeiten für die Fußgänger geschaffen werden", so der Stadtforscher. Um hier auch die Kulturachse weiterzuführen, die vom evangelischen Friedhof über die Kirche reicht, könnte um ein Museum erweitert werden, dass die Geschichte dieses Orts präsentiert. Optimal dafür wäre das alte, gesperrte Feuerwerk-Geschäft, das hier seit Jahrzehnten seinen Platz hat.
Platz für Menschen
Das Thema Kultur könnte dann im Margaretner Teil des Platzes weitergeführt werden. "Seit Jahren steht das ehemalige "de Witt" leer. Dieses Geschäftslokal könnte man zu einem Künstlertreff verwandeln", so Marcuse Hafner.
Auch hier solle man nicht vergessen, dass die Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind, genug Platz erhalten. So wünscht sich Schoiswohl durchgängige, nicht gefährliche Radwege, getrennt von den Auto-Straßen: "Hier gibt es auch genug Platz, um etwa einen Park für Kinder und Senioren als Ort der Besinnung anzulegen."
15 Jahre für den Matzleinsdorfer Platz
"Ich habe 15 Jahre lang Energie und Ideen in den Matzleinsdorfer Platz gesteckt", zieht der Stadtforscher Bilanz. Jetzt, wo er ohne seine Beteiligung umgestaltet wird, hat er das Gefühl, "dass mir der Platz weggenommen wurde."
Schoiswohl lädt regelmäßig zu Führungen über den Matzleinsdorfer Platz ein, um die Geschichte des Ortes zu erklären. Wer einmal mitgehen möchte, kann sich bei matzab.tv darüber informieren. Unter www.matzleinsdorferplatz.at findet man Informationen von Tomash Schoiswohl über diesen Platz.
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