Jährliche Zitterpartie
Wiener Austria hofft auf Lizenz im ersten Anlauf
Am Donnerstag, 13. April, vergibt die Österreichische Fußballbundesliga die Lizenzen für die Teilnahme an den höchsten beiden Spielklassen. Trotz hoher Schulden hofft man bei der Wiener Austria, die Aufgaben erledigt zu haben.
WIEN/FAVORITEN. Es ist eine Serie bei der Wiener Austria, die man wohl gerne beenden würde: in den vergangenen Spielzeiten wurde die jährliche Lizenzvergabe zur Zitterpartie. In den Jahren 2021 und 2022 erhielt man die Lizenz der Fußballbundesliga, die zur Teilnahme an Österreichs höchster Spielklasse berechtigt, sogar erst im zweiten Anlauf. Vergangenes Jahr musste man aufgrund eines Lizenzvergehens sogar eine Geldstrafe von 20.000 Euro und einen Punkteabzug schlucken – man startete mit Minus drei Punkten am Konto in die laufende Saison.
Für heuer hofft die Wiener Austria, dass es besser läuft. Über die Lizenz wird dabei am Donnerstag, 13. April, entschieden. "Wir hoffen natürlich alle, dass uns das schon im ersten Wurf gelingen wird. Das ist auch das große Ziel gewesen", sagte Sportdirektor Manuel Ortlechner am Sonntag gegenüber dem TV-Sender Sky.
"Aufgrund der Historie der letzten zehn Jahre traue ich mich fast behaupten, dass wir der Verein sind, der mit Abstand am meisten beäugt wird. Da ist nicht nur eines, sondern zwei, drei, vier Augen auf den Verein gerichtet. Das ist auch in Ordnung so, dass nehmen wir auch so hin. Wir müssen auch mehr abliefern", umriss Ortlechner die Lage.
Sportlich wie strukturell verharrt die Austria wegen des laufenden Lizenzverfahrens seit Wochen in einem Ausharr-Modus. Vertragsverlängerungen von wichtigen Akteuren wie den Kapitänen Lukas Mühl und Manfred Fischer hängen so etwa mit dem Okay vonseiten des Senat 5 zusammen, der über die Lizenzierung in erster Instanz entscheidet.
64 Millionen Euro Schulden
Man sei da bereits in Gesprächen, hielt Ortlechner vor Kurzem fest. "Aber da schwingt auch die Entscheidung mit der Lizenz mit." Unruhe kam im März auch auf, als von einer vorzeitigen Ablöse von Vorstand Gerhard Krisch berichtet wurde. Der Aufsichtsrat dementierte eine bereits fixierte Entscheidung. Mit Erlangen der Lizenz könnte auch dieses Thema wieder an Bedeutung gewinnen.
Die Wiener Austria ist dabei nach wie vor hoch verschuldet. Derzeit schleppt sie laut einem APA-Bericht Verbindlichkeiten in Höhe von 64,4 Millionen Euro mit. Daher musste sie dem Senat 5 (Lizenzausschuss) einen von einem Wirtschaftsprüfer beglaubigten Halbjahresabschluss vorlegen. Auch eine Fortbestandsprognose wurde verlangt.
Nachdem eine Austria-Investorengruppe zu Jahresbeginn laut Medienberichten ein finanzielles Loch von bis zu fünf Millionen Euro gestopft haben soll, gibt man sich bei den Violetten nun aber vorsichtig optimistisch.
Wie es weitergeht
Am Donnerstag wird nun also über die Lizenz entschieden. Die Wiener Austria kann bei verweigerter Bundesliga-Lizenz Einspruch einlegen. Innerhalb von acht Tagen können die betroffenen Clubs dann neue Dokumente vorlegen und Einspruch beim Protestkomitee einlegen. Das Gremium fällt dann bis Ende April ein Urteil in zweiter Instanz.
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