Favoritner Juwelier feiert 50 Jahre
Schmuck fürs Königshaus
Der Juwelier Bitner in der Favoritenstraße fertigt sein Geschmeide noch von Hand an. Der Betrieb feiert sein erstes halbes Jahrhundert.
WIEN/FAVORITEN. Kurz vor dem Verteilerkreis findet sich ein kleiner Juwelierladen auf der Favoritenstraße. Seit zwei Jahrzehnten wird hier in Handarbeit Schmuck angefertigt. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Traditionsbetriebs Bitner wurde noch der Schauraum renoviert.
Es gibt auch einen zweiten Grund zu einer Feier: René Bitner übernimmt das Geschäft von seinem 73-jährigen Vater Roman. Bei den Feierlichkeiten kann der Senior aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mit dabei sein. Doch René, seine Frau Melissa und zahlreiche Kunden werden das Jubliäum drei Tage lang begehen.
Ehe-Ringe und Taufuhren
"Für mich war es immer klar, dass ich Goldschmied werde", erinnert sich René Bitner. Von seinem Vater hat er viel gelernt. Und noch heute arbeitet er nicht mit Computern, sondern zeichnet seine Entwürfe auf einem Blatt Papier. Danach kommt die Arbeit an den Werktischen, die noch sein Großvater, ein Werkzeugmacher, angefertigt hat.
Am liebsten fertigt der Favoritner Solitäre an. Vor allem Verlobungsringe, Ehe-Ringe und Taufgeschenke sind seine Lieblingsstücke. "Es passiert es schon öfter, dass ich eine Dankeschön bekommen habe, nachdem die künftige Braut zum Heiratsantrag mit zugehörigem Ring ,ja' gesagt hat", so der 38-Jährige. "Sehr beliebt ist auch unsere Tauf-Uhr", so Bitner. Das ist eine kleiner Blattgold-Anhänger auf dem die Uhrzeit der Geburt eingraviert ist.
Ein wichtiger Anruf
Stolz zeigt er auch einen Amethyst-Ring, den sein Vater als 17-Jähriger für seine zukünftige Braut gefertigt hatte. "Mein Vater hat auch sieben Jahre lang Schmuck für das thailändische Königshaus entworfen", erzählt Bitner stolz.
Damals arbeitete Vater Roman Bitner noch für einen anderen Juwelier. Und als ein Anruf kam, ob er ein bestimmtes Schmuckstück gefertigt hat, war er noch recht unwirsch. Doch im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass der damalige König von dem Geschmeide so angetan war, dass er weiteres anfertigen lassen wollte. "Sieben Jahre lang hat mein Vater dann für den König Schmuckstücke entworfen und hergestellt."
Dritte Generation
René Bitner hat ebenfalls internationale Kunden. Etwa einen englischen Schauspieler, der gerne am Revers einen Anstecker trägt: Eine stilisierte silberne Vase, aus der Edelstein-Blumen herausschauen.
Hier wird in Favoriten eben nicht "am Fließband" gearbeitet, sondern erlesene Stücke per Hand einzeln fabriziert. "Natürlich fertigen wir auch gerne Schmuck nach den Vorstellungen unserer Kunden", so Bitner. Und die dritte Generation steht bereits in den Startlöchern: Seine 16-jährige Tochter ist dabei das Handwerk der Goldschmiedin zu erlernen.
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