Kräuter, die das Immunsystem stärken
Zistrose – eine "Wunderblume" mit richtig großer Heilwirkung
Die Feldkirchner Apotheker Albert Gaskin und Karl Berger berichten über die vielfältige Wirkung der Zistrose.
FELDKIRCHEN. Die Zistrose wächst in mediterranen Regionen und ist schon allein wegen ihrer einzigartigen Blüten eine echte Wunderblume. Doch auch die Heilwirkungen der Zistrose sind beeindruckend.
Gesundes Multitalent
Wer die Pflanze in der Hausapotheke hat, ist im Notfall gut versorgt. Denn die Zistrose zeigt eine hervorragende Wirkung bei Durchfallerkrankungen, Hautproblemen, Aphthen, Candida und grippalen Infekten. Die Pflanze kann bei sehr vielen unterschiedlichen Beschwerden vorbeugend oder zur Therapie verwendet werden. Die Anwendung ist einfach: Man trinkt den Tee oder macht Auflagen für die Haut.
Wiederentdeckt
Die Zistrose hat nicht nur eine Heilfunktion fürs Immunsystem, sondern sie ist auch eine rosa oder weiß schönblühende Pflanze. Ihre Heilwirkung wird im Nahen Osten, im nördlichen Afrika und im europäischen Mittelmeerraum seit dem 4. Jahrhundert vor Christus genutzt. Im Mittelalter geriet ihre stärkende Wirkung auf das Immunsystem in Vergessenheit. In den 1990er Jahren wurden sie und ihre Bedeutung für das Immunsystem dann wiederentdeckt.
Anpassungskünstler
Die Zistrose ist ein kleiner Busch, der in heißen Sommern einfach seine Blätter einklappt und auf den nächsten Regen wartet. Das kann die Pflanze monatelang machen. Danach öffnet sie sich nach dem ersten Herbstregen wieder und bildet über den Winter dicke Blütenknospen. Im Frühjahr zeigen sich dann die hauchzarten Blütenblätter im einzigartigen rosafarbenen Knitterlook. Die Blätter sind leicht klebrig, was auf einen hohen Harzgehalt hinweist. Labdanum wird das Harz der Zistrose genannt.
Verschiedene Cistusarten
Alle Arten weisen einen starken Reichtum an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen auf. Neben Tanninen, das sind Gerbstoffe, und ätherischen Ölen wie Cineol, Limonen und Eugenol, finden sich in der Zistrose viele Flavonoide. Diese Blütenfarbstoffe besitzen ein großes antioxidatives Potenzial, das dreimal so groß ist wie das vom Grüntee und viermal so groß ist wie das vom Vitamin C. Diese Polyphenole wirken entzündungshemmend, antiviral, antimikrobiell und adstringierend (d.h. zusammenziehend). Die adstringierende Wirkung nützt man bei Hautverletzungen und Neurodermitis, weil dadurch die Wunde schneller verheilt und der Juckreiz gelindert wird. Man kann aus ihr auch ein hervorragendes Anti-Aging-Gesichtswasser herstellen oder ihren Tee als Mundspülung bei Aphthen anwenden. Bei Hämorrhoiden wirkt ein Zistrosentee beruhigend.
Tee, Tabletten und Tinkturen
Als Zubereitungsmöglichkeiten bieten sich Tees, Lutschtabletten, Tinkturen, Kapseln und die ätherischen Öle an. Der Zistrosentee schmeckt aromatisch, aber herb. Mit einer drei- bis vierwöchigen Zistrosenteeanwendung stärkt man sein Immunsystem und man nimmt ganz nebenbei auch genügend Flüssigkeit zu sich.
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