Bäuerin
Als Bäuerin am Krametterhof verwurzelt
Katharina Haslauer vom Krametterhof hat als Greenhorn den Beruf der Bäuerin lieben und schätzen gelernt. Wenn sie wählen könnte, würde sie es sofort wieder tun.
HAIDEN. Keinerlei Berührungspunkte mit der Landwirtschaft hatte Katharina Haslauer bis zu jenem Zeitpunkt, an dem sie ihren Mann Heimo kennenlernte. Doch seit mittlerweile zwölf Jahren kann sie sich ein Leben ohne die Tiere am Hof, den Garten, die Direktvermarktung, ihre Workshops und Seminare nicht mehr vorstellen. „Ich bin glücklich, dass ich hier am Krametterhof leben und arbeiten darf", sagt sie. Doch das sehen nicht alle Menschen so. „Oft werde ich mitleidig angeschaut und höre dann: Ja, schön ist das Leben am Bauernhof schon. Aber die viele Arbeit, kein eigenes Geld, keine Freizeit,…“ Und genau darum hat sich die Bäuerin entschlossen, mit Vorurteilen aufzuräumen und Klartext zu reden.
Klartext reden
„Ich möchte Einblicke gewähren, mit offenen Karten spielen, transparent sein. Vor allem für die Generationen, die nach uns kommen, anders denken und neue Ideen einbringen möchten", erklärt sie. „Für mich ist das Leben als Bäuerin einfach nur genial. Ich bin nicht am Bauernhof mit Tieren groß geworden. Ich bin ein typisches Gasthauskind, aufgewachsen in Heiligenblut, allerdings mit der Liebe zum Leben und zu guten Lebensmitteln ausgestattet in die Welt entlassen worden. Meine Flügel habe ich ausgebreitet, meine Wurzeln am Krametterhof verankert.“ Ihre Arbeit als Bäuerin ist keineswegs nur auf Haushalt und Stall begrenzt, sondern umfasst Bürotätigkeiten, Garten, Küche, Haushalt, Tierpflege, Dekoration, Kräuter, Kosmetik, Marketing, Beratung, Kindererziehung, Wissensvermittlung, Buchhaltung, Krankenpflege, …. „Als Bäuerin habe ich aber den Luxus, dass ich mir meine Arbeit selbstständig einteilen kann. Folglich bin ich mir bewusst, dass meine Gesundheit und meine Kraft mein größtes Kapital sind. Ich gönne mir eine Pause, wenn es mir zu viel wird, pflege Freundschaften, auf die ich mich verlassen kann, wenn ich einmal Hilfe brauche, und kann für meine Kinder – vier Stück an der Zahl – da sein, wenn sie mich brauchen."
Lob tut gut
Anerkennung und Wertschätzung erhält die Bäuerin auch von ihren Kunden, die ebenso wie sie selbst die Lebensmittel, die am Hof produziert werden, zu schätzen wissen. „Meine Arbeit ist so abwechslungsreich, dass ich sie jeden Tag gerne mache! Ich verbringe jeden Tag an der Seite eines Mannes, der mich versteht, unterstützt und dieselben Ziele verfolgt. Ich lebe an einem Ort, an dem andere Urlaub machen, und ich verdiene mein Geld damit. Das möchte ich jungen Menschen mitgeben: Es gibt viele Möglichkeiten in der Landwirtschaft seinen Weg zu finden. Erfüllend ist er, wenn man selbst die Richtung bestimmt.“
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Am Krametterhof leben drei Generationen unter einem Dach. Zudem rund 300 Legehennen, 50 Puten, 20 Schafe und mehr, wenn gerade die Lämmer zur Welt kommen, fünf Enten, Muttersau plus Ferkel, zwei Hängebauchschweine sowie als Neuzugang Hund Ferdinand.
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