Jagd

Angehende Jäger drücken die Schulbank

Seit Herbst drücken 15 angehende Waidmänner in der Jagdschule von Manfred Buttazoni die Schulbank.

FELDKIRCHEN. Wenn sich zwei passionierte Jäger treffen, dann steht sehr schnell das Waidwerk im Zentrum der Gespräche. Weit mehr als nur ein Gespräch ist aus diesem Zusammentreffen der beiden Jagdkollegen Thomas Schurian und Manfred Buttazoni geworden. Im Laufe der vergangenen Monate ist daraus die „Jagdwelt“ in der Gewerbestraße entstanden. Teil davon ist seither auch die „Jagdschule“ von Manfred Buttazoni.

Verschiedene Referenten

Seit Herbst des Vorjahres drücken 15 angehende Jäger jeden Freitag die Schulbank und werden von verschiedenen Referenten auf die anstehende Jagdprüfung vorbereitet. "Aus- und Weiterbildung stehen bei uns im Zentrum", sagt Manfred Buttazoni. Er ist selbst Jäger mit Leib und Seele und weiß, dass man die Kursteilnehmer mit packenden Vorträgen fesseln und ihnen vollkommen neue Perspektiven eröffnen kann. "Insgesamt - mit mir - sind es acht Referenten, die in ihren Spezialgebieten einzelne Kursabende gestalten. Diesen Experten gelingt es, nicht nur die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf den jeweiligen Themenbereich zu ziehen, sondern auch das Interesse für bisher Unbekanntes zu wecken und neue Perspektiven zu eröffnen. Förster, Büchsenmacher, Rechtsexperte oder Brauchtumskenner werden ebenso gehört wie Jagdbetreiber. Neben Wildtierkunde, die durch Objekte veranschaulicht wird, gibt es eine fundierte Ausbildung im Schießwesen und der Waffenkunde sowie einen Reviertag. Die künftigen Waidmänner erfahren auch, wie man Wildbret zerwirkt und wie man das Fleisch am besten zubereitet. Auch das sollte ein Waidmann wissen", verrät Buttazoni. Mit einer simulierten Probeprüfung wird der Kurs beendet und die Teilnehmer können ihr Wissen später vor der Prüfungskommission im Schloss Mageregg unter Beweis stellen.

Wichtige Funktion in der Natur

Dass die Jagd nach wie vor polarisiert, ist dem Betreiber der "Jagdschule" durchaus bewusst. Darum will er auch aufklärend tätig sein. "Immer wieder erfährt man in Gesprächen, dass viele Menschen eine vorgefasste Meinung haben und grundsätzlich nicht genau wissen, welche Aufgaben ein Jäger zu erfüllen hat. Das ist sehr schade, denn es geht um weit mehr als nur darum Wildtiere zu schießen. Der Jäger hat im Naturkreislauf eine wichtige Funktion zu erfüllen und dafür ist umfangreiches Wissen und ein bewusster Umgang mit der Natur und ihren Bewohnern notwendig. Je mehr Menschen sich mit der Jagd befassen, umso höher wird das Wissen und die Anerkennung steigt. Schon der Umstand zu lernen mit offenen, geschulten Augen durch die Natur zu gehen, lässt Vorurteile dahinschmelzen und eröffnet neue Perspektiven." Die Kursteilnehmer im Alter zwischen 21 und 68 Jahren seien der aktuelle Beweis dafür, welche unterschiedlichen Zugänge und Beweggründe es gibt, die Jagdprüfung zu machen und als aktiver Jäger seinen Teil zum Schutz der Natur beizutragen.

Darum will ich die Jagdprüfung machen

Marianne aus Moosburg: "Ich hatte vorher nichts mit der Jagd zu tun. Nachdem mein Partner Jäger ist, habe ich ihn einige Male begleitet und war total fasziniert. Im Wald ist man ganz bei sich, entdeckt die Natur ganz neu. Ich genieße diese Momente und freue mich schon darauf, als frisch gebackene Jägerin auf die Pirsch zu gehen."

Christian aus Feldkirchen: "Mein Opa ist Jäger und daher bin ich etwas vorbelastet. Jetzt habe ich mich entschlossen selbst die Jagdprüfung abzulegen. Die Art und Weise, wie uns das Wissen hier vermittelt wird, ist grandios. Alles ist stimmig und absolut verständlich und man kann dieses Wissen später in der Praxis sicher gut anwenden."

Gerhard aus Finkenstein: "Als Organisator von Sport-Events hatte ich bisher einen anderen Blickwinkel auf Jagd und Jäger. Durch den Kurs hat sich mein Horizont erweitert und ich sehe mich als Brückenschlager. Ein respektvoller Umgang mit der Natur und ihren Bewohnern sollte – egal auf welcher Seite man steht – selbstverständlich sein."

Angela aus Feldkirchen: "Ich bin mit meinem Mann von den USA nach Feldkirchen gezogen. Als Kind war ich öfters bei meinem Onkel, der eine Forstwirtschaft hat und mir bereits damals die Grundlagen der Natur vermittelte. Durch den Kurs sehe ich jetzt vieles mit anderen Augen und bin daher sehr froh, dass ich diese Schule gefunden habe. Ich empfehle die Ausbildung damit nicht nur angehenden Jägern."
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Info & Anmeldung: Tel., 0699-12 65 19 27 oder Mail: info@jagdschule-ktn.at
Eine Homepage ist in Arbeit.
Sommer-Intensivkurs: 1. bis 13. August jeweils von 8 bis 18 Uhr
Winterkurs: Start am 30. September, jeweils freitags von 18 bis 22 Uhr
Es sind jeweils 130 Theorie- und rund 20 Praxisstunden zu absolvieren.