"Der Tod gefhört zum Leben"
Zum Auftakt der neuen WOCHE-Serie "auf eine Sommerjause mit ..." stand Ossi Huber Rede und Antwort.
FELDKIRCHEN, MALTSCHACH. WOCHE: Was macht für Sie eine gute Jause aus?
OSSI HUBER: Ein hartes Würstel, Schinkenspeck, gutes Brot und Glundnerkäs, der aufs Brot raufkriecht. Wichtig ist, dass die Wurst und der Speck nicht aufgeschnitten sind. Ich habe vor einigen Jahren die Nummer "Brettljause" geschrieben, da steht's genau drin (lacht).
Sie sind seit Ihrer Jugend Musiker. Was fasziniert Sie an der Musik?
Dass man sich mitteilen kann, besser als mit allen anderen. Man kann mit nichts besser seine Gefühle ausdrücken, als mit der Musik.
Am 31. Juli feiern Sie Ihren 59. Geburtstag. Haben Sie Probleme mit dem Älterwerden?
Überhaupt nicht. Ich hatte vor knapp zwei Jahren einen Herzinfarkt, war schon auf der anderen Seite, da hat man dann keine Angst mehr. Der Tod gehört zum Leben dazu, man muss sterben um zu leben.
Über 150 Songs und 120 Gedichte - wo holen Sie Ihre Inspiration her?
Ich bilde mir nicht ein, dass ich Auto oder Komponist bin, es kommt einfach daher. Es gibt ein universelles Archiv und ich habe Zugang dazu. Jeder Mensch bekommt ein anderes Geschenk, ich habe die Musik geschenkt bekommen.
Sie haben auch zwei Kochbücher geschrieben. Sind Sie denn ein leidenschaftlicher Koch?
Ich spiele irrsinnig gerne mit Gewürzen und Geschmäckern, vorwiegend bei italienischen Gerichten wie Nudeln oder Risotti. Dabei sind schon bemerkenswerte Geschmäcker rausgekommen, zum Gaudium meiner Gäste.
Bluesbreakers, The Gang, Humus und Co. Woran haben Sie die schönsten Erinnerungen?
Auf alle Fälle an Humus. Es hat noch nie ein solch freundschaftliches und kreatives Team gegeben, wie hier. Alles hat seine Zeit. Ich hatte das Glück, dass aus allen Bands, bei denen ich dabei war, etwas wurde.
Sie sind ein spiritueller Mensch. Sind Sie auch gläubig?
Spirituell hat mit Glaube nichts zu tun. Ich würde sogar sagen, es ist ein krasser Gegensatz, denn der Glaube sagt den Menschen, was richtig ist. Richtig und wichtig ist man aber nur selbst. Es gibt soviele richtige Wege, wie es Menschen gibt.
Ihr Vater war langjähriger Feldkirchner Bürgermeister. Sind Sie selbst politikinteressiert?
Ich bin natürlich politisch interessiert, jedoch außerhalb der Parteien. Dieses Parteidenken führt zu nichts.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Immer aus dem jetztigen Moment. Ich bewerte die Vergangenheit überhaupt nicht und kümmere mich auch nicht um die Zukunft, meine Kraft beziehe ich aus der Gegenwart.
Was würden Sie als ihre schönste und was als Ihre schmerzlichste Erfahrung bezeichnen?
Die Schmerzlichste war sicherlich der Tod meiner Mutter. ich war erst 17 Jahre alst, das war viel zu früh. Die schönste Erfahrung war für mich die innere Schubumkehr, die mich zu dieser Zufriedenheit gebracht hat.
Sind Sie denn ein glücklicher Mensch?
Ich bin wunschlos glücklich, habe keinen einzigen Wunsch.
Mit Humus sind Sie derzeit sehr erfolgreich unterwegs. Was steht heuer noch an?
Wir beginnen im August mit den Arbeiten an unserer dritten CD. Der Stoff für die vierte CD ist auch schon fertig. Außerdem arbeite ich an einem Lyrikbuch im südkärntner Dialekt und schreibe fast jeden Tag ein Gedicht.
ZUR PERSON
Name: Oskar "Ossi" Huber
Geboren am: 31. Juli 1954
Wohnhaft: Viktring
Beruf: Musiker und Autor
Familienstand: frei, eine Tochter
Hobbys: Wandern, Radfahren, Schwimmen, Walken, die Natur
Lebensmotto: Sei im Jetzt
Musikalische Stationen: Bluesbreakers, The Gang, Sterz, da Huaba, Humus
Derzeit mit der Band Humus erfolgreich unterwegs.
Nächster Auftritt im Bezirk: 24. August im Steinhaus gemeinsam mit Axel Zwingenberger.
Mehr zur Band Humus: www.humus.mobi
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