Die Rolle der Frau im Umschwung
Am 8. März ist Weltfrauentag. Die WOCHE bat drei Feldkirchnerinnen zur Diskussionsrunde.
Der Weltfrauentag, der seinen Ursprung in den USA hat, wurde erstmals am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz gefeiert. Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin, die sich für die Einführung dieses Tages auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz im August 1910 aussprach, gilt als Initiatorin des Weltfrauentages. Die Februarrevolution am 8. März 1917, die von streikenden Arbeiter-, Soldaten- sowie Bauernfrauen in Russland ausgelöst wurde, zog die Einführung eines internationalen Gedenktages nach sich. Auch heuer demonstrieren am 8. März wieder zahlreiche Frauen weltweit für ihre Rechte. Die Gleichberechtigung und die Unabhängigkeit der Frauen rücken an diesem Tag in den Mittelpunkt.
Die WOCHE nahm diesen Gedenktag zum Anlass, drei Feldkirchnerinnen zur Situation der Frau zu befragen. „Viele Frauen sind heutzutage einer Dreifachbelastung ausgesetzt. Es gilt die Balance zwischen Beruf, Familienmanagement und Haushalt zu finden“, eröffnet Renate Huber die Diskussionsrunde. „Im Vergleich zu früheren Zeiten wird Frauen heute ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten geboten, wodurch sich manche im Zwiespalt befinden, was die Entscheidung zwischen Karriere und Familiengründung angeht“, ergänzt Christina Fischer-Kienberger. „Viele junge Mütter haben ein schlechtes Gewissen, weil sie aufgrund der finanziellen Lage arbeiten und ihre Kinder in einer Betreuungseinrichtung unterbringen müssen“, schildert Franziska Ptok.
Karriere-Chancen für Mütter
Dass Mütter beim Wiedereinstieg in die Berufswelt unterstützt werden sollten, darüber sind sich die drei Damen einig. „Es sollte keine Vorurteile seitens der Gesellschaft geben, egal ob sich eine Frau für Familie und Haushalt, für eine Managerposition oder für eine Kombination aus beidem entscheidet. Jede Frau sollte die Möglichkeit haben, ihr Leben so zu gestalten wie sie es aus ihrem Innersten heraus möchte“, so Huber. „Kinder zu bekommen ist ein zusätzlicher Reifungsprozess im Leben einer Frau, dies sollte vom Arbeitgeber wertgeschätzt werden“, appelliert Fischer-Kienberger an die Firmen.
Die Rolle der Frau war in den letzten Jahrzehnten einer enormen Entwicklung ausgesetzt. „In Österreich sind Frauen bereits relativ gleichgestellt mit den Männern. Auf dem Gebiet der Gleichberechtigung hat sich schon sehr viel getan, jedoch ist das „Bild der Frau“ noch immer im Wandel“, erklärt Ptok. „Am Weltfrauentag sollten wir der Frauen gedenken, die noch immer benachteiligt sind und dankbar dafür sein, dass wir uns in einem gesicherten Umfeld, in dem wir unsere Potenziale weiterentwickeln können, befinden. Es ist wichtig, dass das Gleichgewicht zwischen Mann und Frau intensiviert wird“, erläutert Fischer-Kienberger. Dass Frauen heutzutage Hilfsmöglichkeiten seitens verschiedenster Beratungsstellen angeboten werden, weiß Renate Huber zu schätzen: „Es gibt zahlreiche Seminare, die Frauen dabei unterstützen, den oft stressigen Alltag zu organisieren.“ Dem pflichtet auch Franziska Ptok bei: „Der Informationsaustausch kann vor allem für frischgebackene Mütter hilfreich sein. Es ist wichtig, dass Frauen ihre innere Kraft nutzen und Vertrauen in sich selbst haben.“ Dieser Meinung schließt sich auch Fischer-Kienberger an: „Die Frau sollte die Achtsamkeit in das eigene Sein richten.“
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