Oma Dienst
Diese Omas haben Zeit zu "verschenken"
Nicht in jeder Familie sind Großeltern greifbar. Wie gut ist es, dass es da die Leihomas vom Oma Dienst gibt.
BEZIRK FELDKIRCHEN. Was macht eine Leihoma und wie ist das so? Diese Frage stellte sich die heute 72-jährige Johanna Kölz vor rund sieben Jahren und beschloss selbst die Erfahrung zu machen.
Sinnstiftende Beschäftigung
"Nachdem ich in Pension war, selbst keine Enkelkinder habe und einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten wollte, habe ich mich umgeschaut und bin dabei auf den Oma-Dienst des Katholischen Familienverbandes gestoßen", erinnert sich Kölz. Sie absolvierte die erforderlichen Kurse – Kinderbetreuung, Erste Hilfe für Kleinkinder, … – und war damit als Leihoma verfügbar. Seither hat sie schon viele Familien und deren Kinder über einen bestimmten Zeitraum begleitet. "Wenn man zum ersten Mal in die Familie kommt, ist absolute Ehrlichkeit angesagt. Man muss sich einig sein, die sogenannte Chemie muss stimmen und man muss das Gefühl haben, dass man einander vertrauen kann. So wird am Ende des Tages auch das Beste für die Kinder dabei herausschauen und es gibt ein harmonisches Miteinander."
Bereicherung des Lebens
Wie oft und wie lange eine Leihoma bei der Familie ist, wird ganz individuell besprochen. "Ich regle das mit den Eltern. Da sich im Laufe der Zeit ein gewisses Naheverhältnis entwickelt, springt man – wenn möglich und es das eigene Zeitmanagement zulassen – auch zwischenzeitlich einmal ein", sagt Kölz. "Nicht jede Familie kann auf einen Familienverband zurückgreifen, wenn einmal Not am Mann ist. Da hilft man dann natürlich gerne." Dass man als Leihoma nicht nur gibt, sondern auch sehr viel bekommt, bezeichnet Johanna Kölz als Bereicherung des Lebens. Erste Worte, erste Schritte, Fingerfertigkeiten oder Lernerfolge in der Schule werden mit den Leihomas geteilt. "Wir geben Zeit und Zuwendung und werden dafür mit strahlenden Augen und Dankbarkeit belohnt. Zudem ist man Teil eines sozialen Gefüges. Ich habe zum Beispiel immer noch Kontakt zu einem Kind, das ich vor einigen Jahren betreut habe. Man sieht, wie sich das Kind entwickelt, wie es wächst und darf es auf diesem Weg ein Stück begleiten."
Omas willkommen
In der Region Feldkirchen sind derzeit fünf Leihomas im Dienst, die auch gut vernetzt sind. "Wir betreuen unterschiedliche Familien und haben auch eine Warteliste, da jeder von uns selbst entscheidet, wie oft und wie lange man im Dienst sein möchte", so Kölz. "Wer also Interesse daran hat, sich uns anzuschließen und Familien bei der Kinderbetreuung unterstützen möchte, kann sich jederzeit melden."
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Zur Sache
Feldkirchen-Moosburg: Johanna Kölz, Tel.: 0650-853 04 046 oder 04276-37 349, Mail: gruezi52@gmx.at
Oma-Dienst-Zentrale: Eva Ludescher, Tel.: 0676-87 72 24 24, Mail: omadienst@kath-kirche-kaernten.at
Entschädigung: Zeiten und Aufwandsentschädigung werden individuell vereinbart. Der vorgeschlagene Stundensatz liegt bei 8 bis 10 Euro.
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