Ein Mädchen vor dem sicheren Tod gerettet

- hochgeladen von Peter Kowal
Feldkirchner Polizist rettete auf der Reichsbrücke in Wien eine 16-Jährige vor Todessprung.
15.06 Uhr: Ein Notruf erreicht den Streifenwagen T/1: Ein Mädchen möchte von der Reichsbrücke in Wien springen.
„Die lebensmüde junge Frau hat kurz davor ihre Mutter angerufen und wir konnten mittels Handyfahndung eingrenzen, wo sie sich vermutlich befindet“, erklärt Inspektor Marco Londer, ein gebürtiger Feldkirchner.
Psychisch labile Jugendliche
Gemeinsam mit Revierinspektorin Petra Roschitz waren sie als Erste am Einsatzort. Rasch suchen sie den rechten Fußweg unter der Reichsbrücke ab. Genau in der Mitte entdecken sie die psychisch labile 16-Jährige, die zuvor schon versucht hatte, sich die Pulsadern aufzuschneiden.
Dann geht alles in Sekundenbruchteilen. „Sie wollte springen, sobald sie Polizei sieht“, erklärt Londer, aber einen Moment sei sie durch das nahende Polizeiboot auf der Donau abgelenkt gewesen. „Wir sind zugefahren, aus dem Auto gesprungen, haben sie runtergeholt und festgehalten, bis die Rettung eintraf, trotz heftiger Gegenwehr“, so Inspektor Londer über seinen ersten Einsatz bei einem Selbstmordversuch.
Es gibt Kraft
Wie man eine derart schnelle und richtige Entscheidung fällt? „Zuerst ist da unser Auftrag, Leben zu schützen. Aber in einer Ausnahmesituation wie dieser entscheiden auch das Gefühl und die Erfahrung“, gibt Revierinspektor Petra Roschitz zu.
Marco Londer ergänzt: „Da weiß man wieder, warum man eigentlich diesen Job macht, um mit den Menschen draußen zu arbeiten.“ Ein Leben zu retten gebe Kraft für die vielen anderen schwierigen Aufgaben und Situationen, mit denen man als Streifenpolizist täglich konfrontiert sei.
Größtes Einsatzgebiet
Der Feldkirchner hat seine Ausbildung bei der Polizei in Wien als Lehrgangsbester und mit allen Auszeichnungen abgeschlossen, ehe er im Juli seinen Dienst im größten Einsatzgebiet in Leopoldstadt (2. Bezirk) antrat. Inzwischen gehört der junge Polizist bereits der Einsatzeinheit an.
„In unserem Einsatzgebiet ist so ziemlich alles auf der Tagesordnung, vom Falschparker bis hin zum Mord“, so Londer. Freizeit ist im Moment eher Mangelware. „Wir sind derzeit fast rund um die Uhr im Einsatz.“
Versetzung nach Kärnten
Seinen Wohnort hat der Feldkirchner jedoch noch immer in Klagenfurt, wo er mit seiner Freundin Carina auch zusammenlebt. „Ein großes Ziel von mir ist, bald nach Kärnten versetzt zu werden“, so Londer. Bis dahin verbringt der Inspektor immer nur wenige Tage in seiner Heimat.
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