„Eine Maske muss sein!“

Wolfgang Baumgartner erholt sich von der Krankheit auf seinem Balkon in Himmelberg: „Ich rate jedem, nur mit Atemschutz auf Baustellen und Dachböden zu arbeiten“, warnt er Kärntner
  • Wolfgang Baumgartner erholt sich von der Krankheit auf seinem Balkon in Himmelberg: „Ich rate jedem, nur mit Atemschutz auf Baustellen und Dachböden zu arbeiten“, warnt er Kärntner
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Nie zuvor hatte der Himmelberger Wolfgang Brandstätter etwas vom Hanta-Virus gehört, bis er sich damit infizierte – bei Bauarbeiten am Ossiacher See. Die Folgen: akutes Nierenversagen und schwerer Verlust des Sehvermögens (siehe unten).

Nach zwei Monaten geht es dem Baggerfahrer wieder besser. In der WOCHE erzählt er seine Geschichte und will dadurch anderen das Martyrium ersparen, das er auf dem Weg zur Besserung erlebt hat.
„Ich weiß ganz genau, wann und wo ich mich angesteckt habe“, erinnert sich der 42-Jährige an die Arbeiten an einem Bootshaus direkt am Ossiacher See. „Ich habe noch gesehen, wie die Mäuse aus dem Bootshaus gelaufen sind.“ Alarmiert hat ihn die Situation nicht; ohne Schutzmaske arbeitete Brandstätter weiter.

Wenige Tage später – er war auf Dienstreise mit seinem Chef – setzten Symptome ein. „Ich glaube, ich werde krank“, hat er zu seinem Chef gesagt. Es war ein Freitag Nachmittag im Juli. Am Wochenende hielten die Beschwerden an; am Sonntag hatte der Arbeiter 40 Grad Fieber. Die Diagnose „grippaler Infekt“ war naheliegend.

Überlebenskampf im LKH
„Die Medikamente wirkten nicht“, erzählt Brandstätter. Drei Tage später ließ er sich spät nachts ins Krankenhaus Villach bringen. Starke Bauchschmerzen plagten ihn; die Nieren haben nicht mehr richtig gearbeitet. Auch erste Behandlungsversuche brachten nichts. „Am Freitag versagten meine Nieren endgültig“, denkt Brandstätter zurück. Die Ärzte begannen um das Leben des Vaters von drei Kindern zu kämpfen.

In den folgenden drei Tagen begann er sich mit seinem Schicksal abzufinden. „Ich war mir sicher, dass ich bis ans Ende meines Lebens zur Dialyse muss.“ Jeden Tag bekam er Besuch von seinen Eltern und Geschwistern; auch Töchterchen Natalie (10) saß an Papas Krankenbett in der Intensivstation. „Es war schwierig für sie, den Papa so zu sehen“, gesteht Brandstätter.
Nach mehreren Tagen kam die gute Nachricht: „Die Ärzte haben gesagt, ich bin dem Tod noch einmal von der Schaufel gehüpft.“ – Tränen der Erleichterung. Schließlich ging es mit dem Himmelberger wieder bergauf. Das Sehvermögen kehrte allmählich zurück; die zehn Kilo, die er durch das Nierenversagen zugenommen hatte, verlor er wieder.

Heute verbringt Brandstätter die Tage in seiner Wohnung und beim Spazierengehen. „Die frische Luft tut mir gut“, sagt er. „Ich will aber wieder arbeiten – zwei Monate sind einfach zu lange.“ Sobald es seine Blutwerte zulassen, kehrt er an seinen Arbeitsplatz zurück – mit einer Erkenntnis: „Ich werde nie wieder ohne Atemschutz arbeiten.“
Die für August geplante Radtour von Spittal nach Völkermarkt will Brandstätter nächstes Jahr nachholen.

Zur Sache - Virus:
Der Hanta-Virus wird von Rötelmäusen übertragen. Menschen stecken sich durch Einatmen von Staub, in dem Reste von Exkrementen der Mäuse vorkommen, an. Mehr als 180 Fälle wurden heuer in Österreich registriert. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 0,2 Prozent.

Autor: Gerd Leitner

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.