Hochwasserschutz: Zwei Orte blieben verschont

Bäche bringen aus dem Hinterland viel Geschiebe mit. Ohne Auffangbecken würde es mit voller Wucht zu Tal donnern | Foto: KK
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  • Bäche bringen aus dem Hinterland viel Geschiebe mit. Ohne Auffangbecken würde es mit voller Wucht zu Tal donnern
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ST. MARGARETHEN/BERGL (fri). Bereits in den 1950er-Jahren wurden in den Ortschaften St. Margarethen (Gemeinde Reichenau) und Bergl (Gemeinde Gnesau) in Hochwasserschutz-Maßnahmen investriert. Das letzte Verbauungsprojekt der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) wurde im November 2015 gestartet und konnte im Juli 2018 finalisiert werden. Wie sich gleich darauf herausstellte, war der Zeitpunkt perfekt, denn am 20. Juli zog eine Gewitterfront mit heftigen Regenfällen über die Region. Innerhalb weniger Minuten schwoll der sonst friedliche Margarethenbach an.

Großes Einzugsgebiet

"Wir haben es hier mit einem sehr großen Einzugsgebiet zu tun", sagt der Bürgermeister von Gnesau Erich Stampfer (ÖVP), der gemeinsam mit seinem Kollegen, dem Reichenauer Bürgermeister Karl Lessiak (SPÖ), das Projekt vorangetrieben hat. "Rund 3,7 Quadratkilometer große ist das Hinterland und viele kleine harmlose Zuflüsse entwässern in den Margarethenbach und dieser führt dann das gesamte Geschiebe mit sich." Bei einem Bemessungsereignis (HQ 100) könne man, so die Bürgermeister, mit ca. 18 Kubikmeter pro Sekunde rechnen, wobei ca. 2.000 Kubikmeter Geschiebe mobilisiert werden können. "Im konkreten Fall wurden aus den drei Auffangbecken in den Tagen nach dem Ereignis rund 1.500 Kubikmeter Geschiebe ausgebaggert. Nicht auszudenken, wenn sich diese Massen talwärts auf die Ortschaften zubewegt hätten", so Stampfer und Lessiak.

Gut investiert

Rund 1,6 Millionen Euro sind in das Projekt, das vom Bund gefördert wird, investiert worden. "Die anteiligen Kosten für die Gemeinde wurden je zu 50 Prozent von Reichenau und Gnesau übernommen", sagt Bürgermeister Karl Lessiak. Gerade in seiner Gemeinde hätte man aufgrund der geografischen Gegebenheiten immer wieder Projekte dieser Art laufen. "Rund 1,5 Millionen Euro wurden in den vergangen Jahren in bauliche Schutzmaßnahmen investiert. Diese betreffen nicht immer Bäche, sondern sollen auch vor Steinschlag und im Winter vor Lawinen schützen."
Einig sind die die Gemeindeoberhäupter dahingehend, dass Geld, das für Schutzprojekte aufgewendet wird, bestens angelegt ist. "Wenn damit menschliches Leid und Schaden an Objekten verhindert werden können, treten hohe Kosten in den Hintergrund."

Verbauung hat lange Geschichte

Aufgrund des Katastrophenereignisses vom 20. Juli 2018 wurden 1.500 Kubikmeter Material aus den Geschiebeablagerungsbecken ausgebaggert. Abgesehen von kleinräumigen Überflutungen landwirtschaftlicher Flächen außerhalb des Siedlungsraumes und Schäden am Güterweg im Mittellauf sind keine schadbringenden Auswirkungen zu beklagen.
Geschichte: Ortsregulierung in Form einer gemauerten Künette und Sperrenbauwerke in der Grabenstrecke (1954 bis 1965). Fünf Sperren in Holzbauweise und Sanierung der linksufrigen Rutschung in der Grabenstrecke (1989/90).

Zur Sache


Verbauungsgeschichte: Ortsregulierung in Form einer gemauerten Künette und Sperrenbauwerke in der Grabenstrecke (Bauzeit 1954 – 1965)
Fünf Sperren in Holzbauweise und Sanierung der linksufrigen Rutschung in der Grabenstrecke (Bauzeit 1989/90)
Das aktuelle Projekt wurde von November 2015 bis Juli 2018 umgesetzt.

Kosten für das Verbauungsprojekt 2014-2018:
rund 1,6 Millionen Euro

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