Jäger kämpfen um Auerhahn
Zehn Tage vor dem Landesjägertag in Griffen bezieht Ferdinand Gorton Stellung zu Streitpunkten.
Kärntens Jäger sind in Sorge: Immer öfter und immer mehr Freizeitsportler brechen ins Revier wildlebender Tiere ein und stören das Wild. Mit dramatischen Folgen, wie Landesjägermeister Ferdinand Gorton erklärt: „Das nervöse Wild geht in den Wald und schält dort die Bäume.“ Der Schaden am Baum sei unwiederbringlich. Hinzu kommt der hierzulande überhöhte Wildbestand. Gorton: „Wir müssen diesen weiter reduzieren.“
Sorgenfalten beschert den Kärntner Jägern aber nicht nur die steigende Zahl von Rotwild, auch Wildschweine werden – wenn schon (noch) nicht zur Plage, dann jedenfalls zum Problem: „Eines, das dramatisch im Zunehmen begriffen ist“, so Gorton. Vor allem im Lavanttal, in Almgebieten des unteren Gailtals sowie im Raum Völkermarkt treiben immer mehr Wildschweine ihr Unwesen. Das schwer zu jagende nachtaktive Wildschwein vermehrt sich heftig, die Abschussziffern hinken dem Pupulationszuwachs weit hinterher.
Viel Unheil richtet in Kärnten auch der Kormoran an – der unter Naturschutz stehende fischjagende Vogel wird zunehmend zu einer Belastung für die Fischgewässer in Kärnten.
Nun werden die Jäger zur Feuerwehr: „Wir werden bis zu 400 Stück erlegen, die die Landesregierung zum Abschuss freigegeben hat“, berichtet Gorton. Vor allem die Fischbestände in Möll, Gail und Drau fallen dem gierigen Vogel zum Opfer.
Im „Totalclinch“ befinden sich die Jäger mit der NGO-Organisation „Birdlife“. In deren Visier stehen Birkhahn und Auerhahn, die bei uns restriktiv bejagt werden, was den Vogelschützern ein Dorn im Auge ist.
„Wir schützen den Auerhahn“
Gorton versteht die Aufregung nicht: Die Zahl des Auerhahns bleibe konstant, er ist nicht vom Aussterben bedroht. Die Jäger kümmerten sich intensiv um den Auerhahn und würden so das Überleben der Gattung erst ermöglichen.
„Wir würden sofort aufhören mit der Bejagung, wären die Bestände gefährdet.“ Das sei aber nicht der Fall. Gorton appelliert an die Vogel-Lobbyisten, die in Brüssel Stimmung machen: „Wenn Birdlife gewinnt, hat der Vogel verloren.“
Die bis zu drei Wölfe, die im vergangenen Jahr in Kärnten ihr Unwesen trieben, scheinen weitergezogen zu sein, vermutet Gorton.
Zur Absicherung betroffener Bauern, die etwa Schafe durch einen Wolf verlieren, will das Land, so heißt es, nun doch einen Topf öffnen.
Autor: Uwe Sommersguter
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