Jetzt geht es dem Bären wieder ans Fell

STEUERBERG (fri). Alle fünf Jahre wird der nach monatelangen Vorbereitungen der Faschingssonntag in Steuerberg von einem alpenländischen Brauchtum ganz besonderer Art bestimmt.

Fest für den Ort

"Über 200 Akteure – alles Laien – sind in das bunte Treiben eingebunden", verrät der Obmann des Kulturvereins Steuerberg-Wachsenberg, Walter Regenfelder. Die Vorbereitungen für das Spektakel beginnen schon Monate vorher. Jeder erhält seinen Part.
"Alle Vereine der Gemeinde nehmen am Festzug, der beim Tenniscafé beginnt und bis zum Dorfplatz im Zentrum von Steuerberg führt, teil. Das gesamte Spektakel besteht aus mehreren Teilen und zieht immer tausende von Zuschauern aus ganz Kärnten an."

Sechs Maskengruppen

"Die Steuerberger Hexen kehren das Land für den beginnenden Frühling frei, ihnen folgen der "Wachsenberger Pepe", ein einfältiger, durchaus lustiger Außenseiter und eine große Kindergruppe. Die "Kleine Garde" gibt das Geleit für die Ehrengäste", weiß Regenfelder. "Akteure, die alte bäuerliche Handwerkskunst darstellen, folgen. Dann kommt die "Brechlmutter" mit all jenen, die die Kunst des Spinnens und Webens beherrschen. Nicht zu vergessen sind all jene, die längst in Vergessenheit geratene Berufsgruppen wie den Wagner, den Raufstuhlmacher, den Scherenschleifer oder den Reitermacher verkörpern. Besonders für die jungen Zuschauer ist das interessant, weil damit quasi ein Ausflug in die Geschichte verbunden ist. Zu guter Letzt folgt das "Futtermandl", das dem Ochsengespann vorangeht. Die Ochsen landen beim Fleischer und schlussendlich im Kochtopf", erzählt Regenfelder.

Das "Feitelbegraben"

Mit lautem, rhythmischem Lärm begleitet die "Rumpelkapelle" das Faschingsbrautpaar, das heuer von Buggl Volte und Stierbauer Rudolf Wadl verkörpert wird. Begleitet werden sie vom Hochzeitslader, den Beiständen und dem Osterhasen, der als Frühlingsbote fungiert und meist euphorisch begrüßt wird. "Ehe der Feitel zu Grabe getragen wird, werden Persönlichkeiten des öffentichen Lebens, sehr zur Freude der Besucher, ordentlich die Leviten gelesen", freut sich der Obmann auf die lustigen Ausführungen. Den eigentlichen Höhepunkt bildet jeweils die Jagd auf den Bären, den dieses Mal – und das gilt als besondere Ehre – der Steuerberger Wolfgang Zarre darstellt.

Das "Bärentreiben"

"Es gilt quasi als Ehre, wenn man den Bär spielen darf und jedes Mal wird ein anderer Darsteller gesucht", weiß Regenfelder. Die Jagd auf den Bären selbst ist natürlich total spannend. "Der Bär verschanzt sich auf der Flucht in einer Strohhütte, die dann vom "Wachsenberger Pepe" in böser Absicht angezündet wird. Der Bär flieht aus der brennenden Hütte, wird von den Jägern erlegt und unter dem Jubel der Zuschauer von den Jagdhornbläsern totgeblasen."

"Alle sind dabei"

Über 200 Laien-Darsteller aus Steuerberg nehmen daran teil
Inhalt: Mit närrischem Treiben und der Darstellung von alter bäuerlicher Tradition und altem Handwerk wird dem Frühling Platz gemacht
Mitwirkender Vereine: Trachtenkapelle Steuerberg, Jagdhornbläser, Jägerschaft, FF Steuerberg, Feitelverein, Landjugend, SV Steuerberg, VS Steuerberg, Mädchengarde, Trachtenfrauen, HC Köttern, Faschingsgilde Steuerberg, Theatergruppe Steuerberg, Singgemeinschaft Steuerberg

Faschingssonntag, 15. Februar 2015
Treffpunkt: 13.30, Sammelplatz beim Tenniscafé Monika, anschließend Umzug zum Dorfplatz