Gesundheit 2022
Klinik für Essstörungen in Waiern wieder geöffnet
Seit Jahresbeginn ist die Essstörungsklinik "Sarepta" der Diakonie de La Tour in Waiern wieder geöffnet.
WAIERN. Essen gehört für uns Menschen zum Alltag. Nahrungsaufnahme ist einerseits notwendig, um den Körper funktionsfähig, gesund und vital zu erhalten. Andererseits ist Essen auch ein Genuss. Allerdings gibt es Krankheitsbilder, bei denen Essen zum Feindbild wird und sich Störungen entwickeln. An der "Sarepta" der Diakonie de La Tour in Waiern werde alle bekannten Essstörungen behandelt. "Dazu zählen Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) und exzessives, übermäßiges Essen (Binge eating disorder)", sagt die Ärztliche Leiterin Michaela Leopold. "Die stationäre Behandlung von Essstörungen ist aufgrund der hohen Mortalitätsrate von bis zu 15 Prozent besonders dringlich."
Keine Allgemeinrezepte
Es gibt kein Patentrezept für die Behandlung von Essstörungen. Darum versucht das "Sarepta"-Team jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit wahrzunehmen, gleichzeitig aber auch die Gemeinsamkeiten der Symptombilder zu erkennen. Letzteres wird auch durch den Austausch der Patienten untereinander gefördert.
Das multiprofessionelle Team der "Sarepta" ist bemüht, die Patienten dort abzuholen, wo sie stehen, ihren Leidensdruck zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern. "Wir setzen so viel wie möglich auf Eigenverantwortung und Selbsthilfe und übernehmen Kontrolle nur dort, wo es notwendig ist", beschreibt Leopold die Therapie.
Dreiphasen-Plan
Der achtwöchige Aufenthalt ist in drei Phasen unterteilt. In den ersten zwei Wochen geht es ums Ankommen, um den Aufbau von Vertrauen und Beziehungen. Die darauffolgende Phase ist geprägt von Training und therapeutischem Arbeiten. "In der zweiwöchigen Abschlussphase konzentrieren wir uns darauf, die Patienten fit für den Alltag zu machen und sie vor Rückfällen zu schützen", so die Ärztliche Leiterin. "Wir sind dabei Angebote für Nachbehandlungen zu erstellen. Diese sind für einzelne Betroffene sicher hilfreich auf dem Weg zurück in ein Leben, in dem der eigene Körper akzeptiert und Genuss zugelassen wird."
Selbstsicherheit stärken
Das Therapieangebot ist vielfältig und bindet alle Berufsgruppen des Krankenhauses Waiern mit ein. "Es reicht von der medizinischen Betreuung durch Fachärzte für Psychiatrie über die klinisch-psychologische Behandlung bis zu verschiedensten Therapien und pflegetherapeutischen Maßnahmen. Die Patienten trainieren ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen. Sie lernen, ihr Essverhalten zu strukturieren, die Stresstoleranz zu erhöhen und Selbstsicherheit aufzubauen." Die Vision ist es, ein Ort der Hilfe, der Heilung für die belastete Patientengruppe zu sein. Ziel ist es, eine sich kontinuierlich verändernde, mitwachsende Behandlungsstruktur zu schaffen, die es Patienten ermöglicht, neue Perspektiven jenseits des Essens in ihr Leben zu integrieren. "Besonders wichtig ist uns in enger Teamarbeit Prozesse in Gang zu setzen, die nachhaltig wirksam sind."
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Zur Sache
Ziel des "Sarepta"-Teams ist es für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen. Aufgrund dieser Basis soll den Patienten der Aufenthalt Freude machen und die Mannschaft geht motiviert an die Arbeit. Darüber hinaus soll die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung von Patientendaten dazu beitragen, dass Essstörungen besser verstanden werden.
Der achtwöchige Aufenthalt in der "Sarepta" ist in drei Phasen unterteilt. In den ersten zwei Wochen geht es ums Ankommen, um den Aufbau von Vertrauen und Beziehungen. Die darauffolgende Phase ist geprägt von Training und therapeutischem Arbeiten.
Info & Anmeldung "Sarepta"
Montag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 12 Uhr
Tel.: 04276-2201-951, E-Mail: michaela.spitzinger@diakonie-delatour.at, www.diakonie-delatour.at/essstörungsklinik-sarepta
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