Mehr als nur im Kreis fahren
Die WOCHE als Beifahrer von Autocrossprofi Walter Marcher bei der Driftchallenge in St Veit.
ST.VEIT (pdk). Der Geruch von Benzin und abgefahrenem Reifengummi liegt in der Luft. Bereits kurz nach dem Start merkt man, das wird keine Kaffeefahrt. Die über 200 PS drücken mich in den Sitz – von den G-Kräften, die während der Drifts auf einen einwirken einmal ganz abgesehen.
Beeindruckend
Ein Blick nach links auf meinen „Chauffeur“ offenbart schnell, dass dies weit mehr als einfaches Herumrutschen ist. Mein Blick kann mit der Schnelligkeit der Augen-Hand-Fuß- Koordination von Walter Marcher kaum mithalten.
Hoffentlich Vollkasko
Mit uns befinden sich noch drei weitere Autos auf der Strecke. Immer wieder kommen diese vor uns ins Trudeln und drehen sich um ihre eigene Achse, während unser BMW ein ums andere Mal um gefühlte Millimeter an den Reifenstapeln vorbeischrammt. „Keine Angst, passiert ist eigentlich noch nie etwas“, beruhigt mich Walter Marcher.
Kurz aber intensiv
Nach knapp 10 Minuten ist das Training zu Ende. Mit einem breiten Grinsen steigen wir aus und überlassen den Wagen Sohn Markus. Dieser ist mit seinen vier Staatsmeistertitel in Autocross auch kein ganz Unbekannter. Doch dann kommt es zu einem kleinen Malheur. Der Wagen überhitzt, weil ein Schlauch im Motorraum gerissen war. „Sowas kommt schon mal vor, wieder was zum Basteln“, erzählt Markus Marcher mit einem Lächeln.
Nichts von der Stange
„So ein Auto ist niemals fertig, es ist immer was zu tun, weil einfach nichts von der Stange ist“, erklärt der gelernte Mechaniker und Fahrtechniktrainer des ÖAMTC Walter Marcher nach der Trainingsfahrt. Neben Geld steckt vor allem Zeit in den Karosserien. In 35 Jahren Rennsportkarriere mussten lediglich acht seiner Autos das Zeitliche segnen. Erstaunlich wenig, wenn man sich die Belastungen, die auf die Boliden einwirken vor Augen führt.
Benzin im Blut
Im Sommer veranstalten Vater und Sohn wieder ihren Internationalen Autocross Staatsmeisterschaftslauf in Meiselding. „Unser Motorsportclub veranstaltet dieses Rennen seit 1997 ohne Unterbrechung", so Markus Walcher. Ich werde sicher dabei sein.
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