Infrastruktur
Straßenbudget fällt in Feldkirchen gering aus
Das geringe Budget für 2023 lässt nur die notwendigsten Straßensanierungsarbeiten zu. Ein Fiasko für den Feldkirchner Straßenreferent.
FELDKIRCHEN. Es sei ein sehr bescheidenes Budget, das ihm für das kommende Jahr zur Verfügung stünde, erklärt der Feldkirchner Vizebürgermeister Herwig Röttl (SPÖ). "Für Straßenbau und Straßensanierung sind derzeit 600.000 Euro vorgesehen", so der Straßenreferent. Das gesamte Neubaubudget ist für den Bundesstraßenumbau im Bereich des ehemaligen Staberhofs und für die Brücke in Leinig verplant. "Für den Straßenneubau sind damit für das Jahr 2023 keine Mittel mehr vorhanden, obwohl jedes Jahr rund 2 Millionen Euro für den Erhalt der Straßen notwendig wären."
Sanierung wird teuer
"Straßen unterliegen hohen Belastungen, die im Laufe der Zeit zu Ermüdung und Verschleiß führen und langfristig ernsthafte Schäden verursachen. Solange nur die oberste Schicht des Straßenaufbaus betroffen ist, können für eine Sanierung kostengünstige Maßnahmen getroffen werden", erklärt Röttl. "Da so wenig Geld vorhanden ist, werden nur komplett kaputte Straßen saniert, was extrem hohe Kosten mit sich bringt." Seit acht Jahren, so betont der Referent, mache er darauf aufmerksam das Budget für die Sanierung der Straßen zu erhöhen. "Leider wird das nicht beachtet." Dazu komme ein personeller Engpass bei den Wirtschaftshof-Bediensteten.
Wasserdichte Oberflächen
Er ist der Ansicht, dass der Schwerpunkt in der Gemeinde auf die Verbesserung der Oberflächenqualität gelegt werden müsste. Dazu gehöre es, die Oberfläche wasserdicht zu halten und sicherzustellen, dass Entwässerungsmaßnahmen wirksam sind, damit kein Wasser auf der Fahrbahnoberfläche oder entlang der Fahrbahnkante zu Schäden wie Spurrinnen, Schlaglöchern, Brüchen und Rissen auf der Asphaltdecke führen kann. "Nur eine unbeschädigte Asphaltdeckschicht erfüllt ihre Aufgabe – nämlich das Eindringen von Oberflächenwasser in den bituminösen Oberbau zu verhindern sowie eine langlebige, verkehrssichere Oberfläche zu gewährleisten."
Netz aufrechterhalten
Sollte für das Straßennetz Feldkirchen von rund 300 Kilometern Länge nicht mehr Geld in die Hand genommen werden, so befürchtet er, könne in einigen Jahren das Straßennetz zusammenbrechen. "Derzeit werden von vielen Versorgungsträgern Leitungen verlegt. Wichtig wäre es, dass nach Verlegung die betroffene Straße neu asphaltiert wird. Ohne Budget für die Straßen werden nur die Künetten asphaltiert, was wiederum schlecht für den Straßenzustand ist."
Brücken werden geprüft
2023 sollen alle Gemeindebrücken einer intensiven Prüfung unterzogen werden. "Nach der Prüfung werden wahrscheinlich Mittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro benötigt, um notwendige Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Es kann auch sein, dass zwei bis drei Brücken neu gebaut werden müssen. Pflastersanierungen sind ein weiteres Thema", erklärt der Straßenreferent. Um dem Trend der Zeit Rechnung zu tragen, wäre es erforderlich das Radwegenetz im Stadtgemeinde-Gebiet weiter auszubauen. "Radsport boomt. Handlungsbedarf gibt es bei den Radwegen Feldkirchen – Glanegg, Feldkirchen – Moosburg und Haiden – St. Ulrich."
Weiters würden dringend notwendige Pflastersanierungen im Stadtgebiet – vordringlich in der Bahnhofstraße – anstehen. Die Kosten dafür belaufen sich, nach Aussagen Röttls, ebenfalls auf 150.000 Euro.
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Zahlen & Fakten
Straßenbaubudget 2018 – 2023
Instandhaltung:
2018: 408.000 Euro
2019: 280.000 Euro
2020: 250.000 Euro
2021: 250.000 Euro
2022: 460.000 Euro
2023: 250.000 Euro
Neubau:
2018: 420.000 Euro
2019: 200.000 Euro
2020: 225.000 Euro
2021: 398.000 Euro
2022: 340.000 Euro
2023: 350.000 Euro
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