"Theater kann Impulse für Veränderung geben"

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FELDKIRCHEN (fri). Die gebürtige Steuerbergerin Elke Maria Puggl lebt derzeit am Wachsenberg und will ihre Theatererfahrungen gerne weitergeben.

Wen wollen Sie mit dem Theaterworkshop ansprechen?
Elke Maria Puggl: Menschen, die Lust auf Neues, oder einfach Freude am Ausdruck und am Schauspielen haben. Alter und Vorkenntnisse spielen keine Rolle.

Warum „Theaterworkshop einmal anders“?
Anders, weil kein Stück eingeübt wird und weil wir uns drei Themenbereichen widmen. Wir nähern uns diesen Themen auf lockere Art und Weise mittels theaterpädagogischen Übungen. Theaterpädagogik gibt den Spielenden die Möglichkeit sich auszudrücken und mitzugestalten. Begegnung und das Miteinander stehen im Vordergrund. Die Realität wird hinterfragt, denn im Theater ist "alles" möglich und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Wie verändert Theaterspielen einen Menschen?
Theaterspielen hat nicht die Kraft einen Menschen zu verändern, wohl aber die Kraft Impulse für Veränderungen zu setzen. Es kann die Angst, im Rampenlicht zu stehen, abgebaut werden. Durch das Ausprobieren neuer Rollen kann man neue Seiten an sich entdecken. Beim Theaterspielen kommt es oft auf den richtigen Moment an. Aktives Zuhören gehört da genauso dazu wie schnelles Reagieren. Die Sinneswahrnehmungen werden geschärft und ein anderes Körperbewusstsein kann sich einstellen. Mir haben Improvisations- und Clownübungen geholfen die Scheu vor Fehlern abzubauen.

Was nimmt man von einem Theaterworkshop mit?
Jede/r kann für sich etwas anderes rausholen. Das können u.a. neue Impulse, Spaß und Freude am Schaffen und Ausprobieren, ein geschärftes Körperbewusstsein oder ein gutes Gemeinschaftsgefühl sein. 
Im besten Fall nimmt man Lust auf mehr mit!

Welche Rolle spielen Emotionen beim Theater?
Was wäre ein Theaterstück ohne Emotionen. Die Spielenden verkörpern verschiedene Emotionen auf der Bühne, was wiederum verschiedene Emotionen bei den Zuschauenden auslöst. Im ersten Workshopteil experimentieren wir mit dem Ausdruck verschiedener Emotionen. Auch im Theaterspiel kann man sich nicht einfach eine Emotion überstülpen – also so tun als ob. Die "gespielte Emotion“ muss gefühlt werden, um auf die Zuschauer nicht gekünstelt zu wirken. 
Um Traurigkeit zu spielen muss man aber deshalb nicht unbedingt an etwas Trauriges denken. Mimik, Gestik und Körperhaltung spielen in diesem Workshop also eine wichtige Rolle.

Was bewirken die „Bretter der Welt“ bei Ihnen?
Da ich eigentlich eine schüchterne Person bin, kostet es mich mitunter immer noch Überwindung, mich auf der Bühne bzw. vor vielen Leuten zu zeigen. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es mir hilft in andere Rollen zu schlüpfen um plötzlich mutiger zu sein. 
Und dann genieße ich es in vollen Zügen vom Publikum Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen. Da im Theater „Alles möglich ist“, sehe ich die Palette der 1.000 Möglichkeiten.

Zur Person

Elke Maria Puggl
Geboren: 16. Jänner 1983
Aufgewachsen in Steuerberg
Ausbildungen: Sozialarbeit (FH Graz)
 Ausdruckstanzpädagogik (Tanztherapiezentrum Graz) 
 „teatro social“ – Sozialpädagogische Interventionen mittels Theater
 (Universität Sevilla)
"Ich habe an der Fachhochschule in Graz Sozialarbeit studiert und war danach vor allem im Betreuungsbereich tätig. Eine Faszination für kreativen Ausdruck mittels Tanz und Theater hatte ich immer schon", erzählt Puggl. "Während meiner Studienzeit spielte ich in einer Laientheatergruppe und besuchte verschiedene Kurse rund um Tanz und Theater. Derzeit wohne ich am Wachsenberg bei Feldkirchen und bin seit Okt. 2014 mitunter als Theaterpädagogin in Kärnten tätig. Bevor ich im Sommer 2013 wieder in Kärnten sesshaft wurde, war ich immer wieder im Ausland unterwegs. Zuletzt in Spanien, wo ich an der Universität von Sevilla „teatro social" (vergleichbar mit Theaterpädagogik) studierte.
„teatro social“, in der Art wie ich es kennen gelernt habe, wird vor allem in Lateinamerika praktiziert. Dort ist Theater ein beliebtes Werkzeug um den kulturellen Ausdruck zu fördern, den Zusammenhalt in Dörfern oder Wohnvierteln zu stärken und mittels Theaterinterventionen soziale Missstände aufzuzeigen. Eine auch in Europa bekannte Methode davon ist das Theater der Unterdrückten nach Augusto Boal."

"Kunst ist das, was nach außen sichtbar wird;
Pädagogik ist das, was nach innen wirksam wird.
Im professionellen Theater liegt der Akzent auf dem Schaffen,
in der Theaterpädagogik auch darauf, was mit dem Schaffenden bei Schaffen passiert." (Dagmar Dörger)


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