"Therapien sind leider ein Tabuthema"

Waltraud Bina ist seit 2010 mit Begeisterung für den Verein 'Lichtblick' aktiv
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  • Waltraud Bina ist seit 2010 mit Begeisterung für den Verein 'Lichtblick' aktiv
  • hochgeladen von Stefan Plieschnig

FELDKIRCHEN. Waltraud Bina vom Verein "Lichtblick" traf sich mit der WOCHE zum Gespräch im Park. Im Interview sprach sie über ihren Zugang zur Psychologie, die Scheu in der Gesellschaft und ihre Art mit Problemen umzugehen.

WOCHE: Seit wann sind Sie bei Lichtblick tätig und was sind Ihre Aufgaben?
Waltraud Bina: Wir sind eine Familien- und Frauenberatungsstelle, die seit 2007 existiert. Wir verstehen uns als Verein, der sehr viel präventiv arbeitet und Leuten mit Problemen als 'Brückenbauer' zur Seite steht. Unser Motto ist nicht umsonst: Hilfe zur Selbsthilfe. Ich selbst bin seit 2010 dabei.

Wie kam es dazu?
Ich war früher lange als Gastwirtin in Patergassen tätig. Mich hat immer schon der Mensch interessiert. Im Gasthaus war ich viel mit den Sorgen und Ängsten der Menschen konfrontiert. Danach habe ich bis zu meiner Pensionierung in der Ordination meines zweiten Mannes gearbeitet. Spät aber doch – mit 47 Jahren – habe ich mich dann entschlossen, Sozialpädagogik und Psychologie zu studieren. In Psychologie habe ich auch meinen Doktor und dann zudem noch eine fünfjährige Ausbildung zur Psychotherapeutin gemacht.

Sie arbeiten ehrenamtlich. Warum tun Sie sich das in Ihrer Pension noch an?
Ich bin mit Begeisterung bei der Sache und übernehme mit Leidenschaft Verantwortung. Da ich sehr spät studiert habe, denke ich auch, dass ich die Psychologie noch nicht so ausleben habe können.

Wie hilfsbereit sind die Menschen heutzutage noch?
Gar nicht so wenig, wie man vielleicht glauben möchte. Ich merke das vor allem, wenn wir für Leute in Not sammeln.

Was sind die größten Herausforderungen?
Mit dem Geld auszukommen, das man zur Verfügung hat. Menschlich gesehen liegen die größten Schwierigkeiten aber sicher in der vorhandenen Scheu in der Gesellschaft. Viele wollen sich nicht eingestehen, wenn sie Probleme haben. Eine Therapie zu machen ist in der Gesellschaft leider immer noch ein Tabuthema. Da diese Hemmschwelle noch zu groß ist, versuchen wir auch in diese Richtung mit Vorträgen präventiv zu arbeiten.

Was sind Ihre nächsten Ziele?
Wir haben zwei Workshops geplant. Dabei wird es darum gehen, sich Probleme und Sorgen von der Seele zu schreiben bzw. zu malen.

Ihre Freizeitgestaltung, wenn Sie nicht gerade arbeiten?
Ich verbringe sehr viel Zeit mit meiner Familie. Sport, Kultur und Lesen sind mir ebenfalls wichtig. Am liebsten sind mir da Tatsachenberichte oder Fachliteratur – mit Krimis oder Ähnlichem kann ich nicht viel anfangen.

Viele jammern aktuell über die Hitze ...
Ich hingegen bin froh, dass es den Sommer gibt. Egal ob es die Hitze ist oder etwas anderes: Man kann jammern oder aber aktiv werden und die Ressourcen, die zur Verfügung stehen, gut nützen. Ich verbringe daher die heißen Tage auf den Bergen oder am See bzw. ziehe mich in den Schatten zurück.

Zur Person

Name: Waltraud Bina
Geboren: 30. März 1949
Studium:
1996/97: Magister in Solzialpädagogik und Psychologie
2003: Doktorat in Psychologie
2008: Abschluss der Therapeuten-Ausbildung
Beruf: Pensionistin; ehrenamtlich bei 'Lichtblick' tätig
Früher: Gastwirtin in Patergassen; Ordinationsassistentin
Familie: 5 Kinder, 8 Enkel, 1 Urenkel

Waltraud Bina ist seit 2010 mit Begeisterung für den Verein 'Lichtblick' aktiv
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