Der Tag der Arbeit im Wandel
Wie ist die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt?
„Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt in der Region?“ Die Woche Feldkirchen hat bei Experten nachgefragt.
FELDKIRCHEN. Am 1. Mai wird der Tag der Arbeit gefeiert. Die Wirtschaftskammer hat den 30. April zum Tag der Arbeitgeber ausgerufen. Anlässlich dieser zwei bedeutsamen "Feiertage" hat die Woche Feldkirchen mit Eva Hoffmann, der Obfrau der Wirtschaftskammer Feldkirchen, und dem AMS-Feldkirchen-Leiter Karl-Heinz Durchschlag zum Themenbereich gesprochen.
Arbeitskräfte gesucht
"Der Arbeitsmarkt im Bezirk stellt sich positiv dar. Wir haben wenig Arbeitslose, aber leider immer noch viele unbesetzte Stellen", berichtet die Feldkirchner WK-Bezirksstellenobfrau Eva Hoffmann und fährt fort, "den Tag der Arbeitgeber sehe ich als wirklich wichtig an, denn es wird sehr gerne übersehen, dass das Gros der Arbeitsplätze von Klein- und Mittelbetrieben angeboten wird".
Vier-Tage-Woche?
"Die Zukunft werden individualisierte Arbeitsverträge sein, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter! Wir bieten bei uns im Seehotel Hoffmann von geringfügig bis Sechs-Tage-Woche alles an. Das Miteinander zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird immer noch wichtiger. Im Gespräch findet man gemeinsam mit den Mitarbeitern die Lösungen. Dieses Matching kann am Ende des Tages eine Win-win-Situation für beide Seiten schaffen", erläutert Hoffmann.
370 offene Stellen im Bezirk
"In nahezu allen Branchen gibt es derzeit Stellenangebote. Die meisten offenen Stellen werden im Metall-Elektrobereich, Fremdenverkehr, Handel, Bau- und Hilfsberufe sowie Techniker angeboten", berichtet AMS-Bezirkschef Karl-Heinz Durchschlag, der weiter informiert, "der Arbeitsmarkt im Bezirk ist im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr annähernd gleichgeblieben. Im Durchschnitt waren 974 Personen arbeitslos vorgemerkt, ein Plus von 26 Personen bzw. 2,7 Prozent. Der Bestand von durchschnittlich 370 offenen Stellen im ersten Quartal entspricht dem Niveau des Vorjahres. Erfreulich ist der Rückgang bei vorgemerkten Jugendlichen unter 25 Jahren um -10 Prozent sowie bei Langzeitarbeitslosen über 6 Monate um -1,8 Prozent und Langzeitarbeitslosen über einem Jahr um -17,6 Prozent. Die Anzahl der vorgemerkten Lehrstellensuchenden entspricht dem Vorjahreswert (im Schnitt acht Lehrstellensuchende), mit durchschnittlich 33 offenen Lehrstellen waren es um vier weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote Ende März 2023 betrug 5,3 Prozent".
Arbeitszeit wird angepasst
"Individuelle Arbeitszeitmodelle werden in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen um Arbeitsplätze zum Gewinnen und Halten der Arbeitskräfte attraktiver zu gestalten, im Sinne von Arbeitgerberattraktivität, New Work – und den verstärkten Wunsch der Arbeitnehmer nach ,Work-Life-Balance‘ entsprechen zu können. Die mögliche Umsetzung wird jedoch branchenmäßig unterschiedlich sein. Wir unterstützen Unternehmen mit unserem betrieblichen Impulsprogramm in der Erarbeitung von solchen Konzepten", informiert Durchschlag.
Teilzeit steigt nicht an
"Verstärkt Nachfrage nach Teilzeitbeschäftigung können wir im Bezirk nicht feststellen. Vielmehr spielt die Arbeitszeitgestaltung (individuelle Arbeitszeiten) eine immer größere Rolle" erläutert Durchschlag und fährt fort, "wir können derzeit aufgrund der starken Arbeitskräftenachfrage unseren Kunden entsprechende Stellenangebote machen, werden diese abgelehnt, wird gemäß dem Arbeitslosenversicherungsgesetz sanktioniert."
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