Antoniusheim
Zukunft des Antoniusheims schlägt hohe Wellen

Unzählige Feldkirchner haben im Antoniusheim den Kindergarten besucht. Das Gebäude ist ein Teil der Feldkirchner Geschichte. | Foto: MeinBezirk.at
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  • Unzählige Feldkirchner haben im Antoniusheim den Kindergarten besucht. Das Gebäude ist ein Teil der Feldkirchner Geschichte.
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Was passiert mit dem Antoniusheim? Trotz angekündigter Einigkeit entflammt die Diskussion über die Zukunft des Gebäudes neu.

FELDKIRCHEN. Kindergärten gehören zu den allerwichtigsten Einrichtungen in jeder Gemeinde. Der Antoniuskindergarten hat in Feldkirchen eine lange Tradition und rund 240 Kinder werden dort betreut. Nach dem Rückzug der Kreuzschwestern aus Feldkirchen soll nun auch das Gebäude verkauft werden.

Finanzierung aufstellen

„Die Kreuzschwestern als Eigentümer des Gebäudes haben dem bisherigen Betreiber, der Caritas Kärnten, den Mietvertrag mit 31. August 2023 gekündigt", erklärt Bürgermeister Martin Treffner. "Gleichzeitig gibt es ein Kaufangebot für das Gebäude an die Stadtgemeinde, das aber mit Ende September 2022 ausläuft." Bei der nächsten Sitzung des Stadtrates soll jetzt über das Thema abgestimmt werden. Grundsätzlich herrscht aber, wenn man den Erklärungen der einzelnen politischen Vertreter Glauben schenken kann, Einigkeit. Nachdem bereits Vizebürgermeister Herwig Röttl (SPÖ) und Stadtrat Christoph Gräfling (Grüne) betont haben Anträge bezüglich des Ankaufs des Antoniusheims einbringen zu wollen, legen sich jetzt auch Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP) und Stadtrat und Kindergartenreferent Helmut Kraßnig (FPÖ) fest. "Wir werden den Antrag auf Ankauf einbringen", so Treffner und Kraßnig.

Unverzichtbar für Betreuung

"Der Antoniuskindergarten ist als Betreuungseinrichtung sehr wichtig für unsere Stadt", sagt der Kindergartenreferent. "Rund 240 Kinder werden dort in zwölf Gruppen betreut. Jetzt gilt es das Gebäude zu sichern. Mit dem Kauf allein ist es aber noch nicht getan, es sind auch Sanierungsmaßnahmen erforderlich." Vorerst könne man dann allerdings keine großen baulichen Maßnahmen setzen, sondern nur kleine Sanierungen durchführen. "Wir müssen uns genau überlegen, welche Art der Finanzierung wir beschreiten", so der Bürgermeister, in dessen Händen auch das Finanzreferat in der Stadtgemeinde Feldkirchen liegt.

Kein Spekulationsobjekt

"Sollte das Antoniusheim in die Hände von Immobilienspekulanten fallen, wäre das ein herber Verlust für die Stadt", betonen Röttl und Gräfling. "Generationen von Feldkirchnerinnen und Feldkirchnern konnten dort eine schöne Kindergartenzeit verbringen. Es ist wichtig, dass wir hier eine gemeinschaftliche Entscheidung treffen." Das Thema sei ohnehin schon viel zu lange diskutiert worden, die Zeit drängt und bisher sei – außer Ankündigungen – nichts passiert. Die Unsicherheit, die durch Gerüchte auch in der Bevölkerung und bei betroffenen Familien, die zu Recht wissen wollen, wie es mit dem Kindergarten weitergeht, entstanden sei, wäre kontraproduktiv. " Wir brauchen Resultate, denn es geht um die Sicherung einer zentralen Kinderbildungseinrichtung für die Stadtgemeinde“, fordert Röttl.
Konzepte bräuchte man auch für den bislang von den Kreuzschwestern bewohnten Teil des Gebäudes.

Konzepte für Gebäude

"Es handelt sich dabei um ca. 1.000 Quadratmeter. Eine mögliche Nutzung könnte ein sogenanntes ,Primary Health Care Center‘ sein", fügt Gräfling an. "Bereits seit geraumer Zeit wird überlegt ein solches in Feldkirchen anzusiedeln. Der Platzbedarf einer solchen Praxisgemeinschaft von Ärzten und Therapeuten liegt laut sachverständigen Architekten bei rund 1.000 Quadratmetern. Da der Wohnungsbereich der Kreuzschwestern auch bisher vom Kindergarten getrennt war, könnte dies eventuell gut passen. Jedenfalls bin ich dafür diese Variante zu prüfen, bevor wieder irgendwo auf die grüne Wiese oder an den Stadtrand gebaut wird.“
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Zur Geschichte

1908 wurde das Antoniusheim von Monsignore Paul Anton Kayser und Nikolaus Palese als Hotel Antonius-Bräu errichtet. Ein schattiger Kastaniengarten und stilechter Theatersaal dienten als Kultur- und Begegnungszentrum des Marktes.

Bewegte Geschichte

Im Jahr 1912 erwarb Gustav Lochs die Brauerei, führte das Antonius-Hotel als Hotel "Feldkirchner Hof" weiter. Mit der Intention eine Nähschule und einen Kindergarten zu gründen, kamen 1929 die Kreuzschwestern nach Feldkirchen. 1932 erwarben sie das Hotel "Feldkirchner Hof", das man ab nun Antoniusheim nannte und erweiterten es um eine Haushaltungsschule. Im selben Jahr erwarb Johann Raunikar das Fabriksareal.

Nach der Enteignung in der NS-Zeit und der Rückgabe nach Ende des 2. Weltkrieges entwickelte sich das Antoniusheim mit dem schönen Festsaal zu einem Ort festlicher Veranstaltungen. Durch die pädagogische Führung von Schwester Christophora und Schwester Imelda wurde der Antoniuskindergarten zu einem Modellkindergarten der Diözese Gurk. Im Jahr 2000 wurde ein neues Küchengebäude samt unterirdischem Verbindungsgang errichtet. 2003 übernahm schließlich die Caritas die Führung des Kindergartens und Hortes.

Quelle: Wolfgang Putzinger, Feldkirchen in Kärnten

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