Bucher: "Es wird einige nicht mehr geben"

BZÖ-Chef Josef Bucher im WOCHE-Gespräch im elterlichen Metnitztalerhof in Friesach
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WOCHE: Worauf liegt Ihre Aufmerksamkeit: Kärnten oder Bund?

BUCHER: Die nächste große Herausforderung sind die Kärntner Landtagswahlen und unsere Chancen sind sehr gut. Daher ist völlig klar, dass wir unsere politische Konzentration auf Kärnten gelegt haben.

Wie lautet Ihr Wahlziel?

Ziel ist es, in den Landtag einzuziehen. Alles, was darüber hinaus dazukommt ist erfreulich.

Bleiben Sie als Landtagsabgeordneter in Kärnten?

Das habe ich von Anfang an klar gestellt, dass ich mich auch um das Amt des Landeshauptmannes bewerbe. Wenn das gelingt, bleibe ich auch in Kärnten.

Gefährdet Ihre Kandidatur in Wien nicht das Kärntner Wahlergebnis?

Ich mache kein Geheimnis daraus, wo es mich hinzieht. Wenn die Kärntner wollen, dass ich Landeshauptmann werde, gibt es überhaupt keine Diskussion, dass ich in Kärnten bleibe.

Steht bereits fest, wer auf den vorderen Listenplätzen in Kärnten stehen wird?

Nein, da habe ich noch viele Gespräche zu führen. Darüber wollen wir uns noch keinen Kopf zerbrechen - es gibt ja noch nicht einmal einen Wahltermin.

Warum glauben Sie, dass die Bürger nicht mehr Druck für eine Neuwahl ausüben?

Die Kärntner wollen nicht streiten. Der typische Kärntner ist harmoniebedürftig. Es fehlt auch ein wenig an der Glaubwürdigkeit der anderen - Rot, Grün und Schwarz. Da wollen halt einige ganz schnell wieder an die Positionen kommen. Das durchschaut die Bevölkerung auch. Es müssen alle wissen, wer die Spitzenkandidaten sind. Man kann nicht von Neuwahlen sprechen und selbst nicht sagen, wer antritt. Es ist ja lächerlich, auf die Straße zu gehen und in der eigenen Partei nicht zu wissen, was man will.

Welche Rolle soll Petzner im Kärntner BZÖ spielen?

Er berät mich in Wahlkampfangelegenheit.

Wovon hängt seine Kandidatur ab?

Naja, entscheidend ist die Spitzenkandidatur. Wenn ich die ersten zehn Plätze nenne, bringt das jetzt noch nicht viel. Problem haben wir zumindest keines. Und es wird auch keine Streitereien geben.

Am Freitag ist ein Vorarlberger BZÖ-Politiker zu Stronach übergelaufen - Ihre Reaktion?

Gegen diesen neuen politischen Stil ist man machtlos. Wenn jemand aufkreuzt, bei dem das Geld keine Rolle spielt, wird der eine oder andere schwach. Wir haben leider dort und da welche in der Politik, die keinen Charakter haben. Für die ist so ein finanzielles Angebot unwiderstehlich. Mich wollte die FPK herausschälen aus dem BZÖ, dann die ÖVP, dann eine Industriellengruppe und jetzt ist es der Herr Stronach. Ich habe vier Angebote gehabt und nein gesagt.

Sie sind so sehr überzeugt von der Zukunft des BZÖ?

Nein, ich bin davon überzeugt, dass man heutzutage mit Anstand und Charakter Politik machen muss. Ansonsten werden uns die Wähler scharenweise davonlaufen.

Gegen Stefan Petzner wird ermittelt - wie reagieren Sie im Fall einer Anklage?

Wir haben uns darauf verständigt, dass wir in diesem Fall eine Handlung setzen. Stefan Petzner ist ein sehr ehrlicher Mensch und er wird das dann auch selbst beurteilen.

Wie weit muss man sich von der Vergangenheit des BZÖ mit Jörg Haider abgrenzen?

Ich sehe dazu überhaupt keine Veranlassung, weil Zeitzeugen mir sagen, dass die Idee rund um den Hypo-Verkauf von Martinz gekommen ist. Alles einen Toten in die Schuhe zu schieben, ist nicht anständig. Jetzt geht es darum, dass wir ehrlich mit dem Steuergeld umgehen. Das ist eine große Verantwortung.

Wem trauen Sie das in Kärnten zu?

Von denjenigen, die gegenwärtig die Verantwortung haben, niemandem. Da werden einige ins Gefängnis kommen, davon bin ich überzeugt.

Wer - aus Ihrer Sicht - soll nach der Wahl das Land führen?

Ich glaub, dass vernünftige Köpfe zusammenfinden, die sich darauf verständigen, dass nicht die einzelne Person, oder Partei, im Mittelpunkt steht, sondern das Land und die Menschen. Ich bin überzeugt, dass es Menschen, die wie ich denken, in jeder Partei gibt. Die, die jetzt am Ruder sind, wird es dann nicht mehr geben, schätze ich.

Sie glauben, dass es neue Köpfe geben wird?

Wenn ich die Anzeigen und Erhebungen ansehe - das sorgt dafür, dass man außerhalb von Kärnten sagt: Ja, da unten bei den Hottentotten. Das ist ja verantwortungslos, wie viele Anklagen und Anzeigen es gibt. Am Ende dieser Schlammschlacht muss es ja weitergehen. Wie sollen denn die miteinander regieren? Das ist für mich unvorstellbar. Deshalb müssen die Personen ausgewechselt werden, sonst findet das Land nicht zur Ruhe.

Was braucht Kärnten?

Es braucht eine Regierung, die sich so schnell wie möglich darauf verständigt, einen Masterplan für Kärnten umzusetzen, der für eine Betriebsansiedelungspolitik sorgt, um Arbeitsplätze zu schaffen. Wir müssen die Bildung - auch die universitäre - weiter ausbauen, damit wir die jungen Menschen in dem Land behalten. Wir müssen diese Todesspirale stoppen.

Glauben Sie, dass die Wahl zu einem politischen Wechsel führt?

Die Bevölkerung weiß, dass die nächste Wahl eine Schicksalswahl ist, weil ganz Österreich auf Kärnten schaut. Will man diesen Ruf weiter pflegen, oder Kärnten in ruhigere Gewässer mit Anstand und Perspektive führen? Das fehlt ja gänzlich. Wir haben einen Landeshauptmann, der sich als Unterhaltungskünstler sieht und weniger als einer, der weiß, wohin der das Land steuern will. Es gibt ja keine Diskussionen darüber, wie wir das Land weiterentwickeln können.

BZÖ-Chef Josef Bucher im WOCHE-Gespräch im elterlichen Metnitztalerhof in Friesach
Josef Bucher will nur als Landeshauptmann nach der Wahl in Kärnten bleiben
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