Die Rechnung ging auf

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FELDKIRCHEN. Die Gemeinde Feldkirchen investiert heuer 11 Mio. Euro in verschiedene Projekte. Dieser Investitionsbetrag ist sogar höher als seinerzeit das Projekt Fachhochschule.

Die WOCHE im Gespräch mit Finanzreferent Karl Lang (SPÖ): Herr Lang, alle müssen sparen, die Gemeinde Feldkirchen investiert. Wie ist das möglich?
Lang: Die Jahresrechnung 2013 zeigt, das sich der Schuldenstand der Gemeinde stark reduziert hat. Die tatsächliche Schuld beläuft sich auf 211.000 Euro und 650.000 Euro im außerordentlichen Haushalt. Bei zweiterem wird aber noch die Landesförderung abgezogen. Insgesamt wurden im Jahr 2013 1,3 Mio. gespart.

Wobei konnte so viel eingespart werden?
Alle kommen immer und glauben, dass eine Gemeinde ein Geldfass ohne Boden ist, wo man im Grunde nur zugreifen braucht. Man muss einfach klarstellen, dass man nicht unbegrenzt Geld zur Verfügung hat, sondern dass eine Gemeinde so zu führen ist, wie man einen eigenen Betrieb auch führt.

Der Betrieb Feldkirchen hat aber bei der Finanzierungsgesellschaft auch noch Schulden.
Ja, wir haben seinerzeit, für die FH, auch dort Schulden gemacht. Die sind aber sehr überschaubar, es sind etwa 3 Millionen Euro. Gleichzeitig haben wir aber im E4 Fonds, in unserem Sparstrumpf, insgesamt 6 Millionen Euro.

Auf die jetzt aber trotz der guten Lage zugegriffen wird.
Es werden 800.000 Euro für die LED-Beleuchtung entnommen.

Was ist im E4-Fonds drinnen, Risikopapiere?
Nein, keine Risikopapiere, obwohl uns das immer angeboten wurde. Wir haben uns aber nie drauf eingelassen. Drinnen sind Anleihen mit hoher Bonität, die werfen aber nur mehr 1,5 % Verzinsung ab. Wir haben also auf der einen Seite eine niedrige Verzinsung und auf der anderen Seite einen Sollzinssatz von 6 %. Deshalb greifen wir auf den Fonds zurück. Eine Fremdfinanzierung wäre unlogisch.

Wie lange dauert es, bis alles wieder zurückgezahlt wird?
Man darf nicht vergessen, es ist nur eine kurzfristige Entnahme, nichts auf Dauer. Insgesamt 10 Jahre.

Wenn Sparen so einfach ist, wieso macht es dann nicht jede Gemeinde?
Im Grunde genommen ist der Druck auf eine Gemeinde etwas zu verbrauchen und sofort zu machen extrem groß. Der Druck kommt von der Bevölkerung, der Druck kommt von der Presse.

Die Medien sind also schuld, dass es den Gemeinden finanziell schlecht geht?
So kann man das nicht sagen, aber die Medien kommen am Jahresanfang und fragen: Was werdet ihr denn nächstes Jahr machen? Und sag dann einmal, dass du nichts hast. Dieser Druck veranlasst einen gewisse Dinge sofort in Angriff zu nehmen.

Damit man der WOCHE zum Jahresanfang etwas präsentieren kann?
(lacht) Ja, so ungefähr. Im Grunde ist der Spielraum schon sehr klein und dann muss man noch etwas machen, um nach außen hin Aktivität zu zeigen. Die Stadtgemeinde Feldkirchen hat das die letzten Jahre anders gemacht.

Die Gemeinde hat einfach gar nichts gemacht?
Nein, aber wir haben von vornherein gesagt uns geht’s schlecht, was nach wie vor der Fall ist, denn den Gemeinden geht es nicht gut. Den Letzten beißen immer die Hunde.

Von wem wird die Gemeinde Feldkirchen gebissen?
Der Bund schaut, dass er Geld beim Land bekommt und das Land schaut, dass es Geld von den Gemeinden bekommt. Dann werden einfach gewisse Kriterien geändert, woraufhin die Ausgaben der Gemeinde steigen. Unter diesen Kriterien eine vernünftige Budgetpolitik zu machen ist sehr schwierig.

Und dann kommen noch die bösen Medien und machen Druck.
Ja, wie oft wird zum Beispiel rund um die Wasserpreiserhöhung ein großes Theater gemacht. Wenn man sich anschaut um welchen Betrag es tatsächlich geht und was man zahlt, ist das wenig. Dafür hat man immer frisches und sauberes Wasser. Für die Medien sind solche Erhöhungen aber immer ein gefundenes Fressen und es wird aufgebauscht.

Zur Jahresabschlussrechnung 2013

Tatsächliche Schuld:
211.000 Euro
(Stand 31.12.1013)
Das sind 14,75 Euro pro
Einwohner

Gebildeter
Überschuss 2013:

200.000 Euro
Gebildete
Rücklagen 2013:

200.000 Euro

Der Soll -Abgang hat sich auf 650.000 Euro reduziert (Landesförderung: 150.000 Euro ist noch ausständig)

Die Reduzierung seit 2009 beträgt somit um rund 3,4 Millionen Euro.

Der E4-Fonds hat einen Kurswert von 6 Millionen Euro.

Zusätzlich besitzt die Stadgemeinde Feldkirchen in Kärnten Anteile in der Höhe von 72.000 Euro an der Feldkirchner Infrastruktur Gesellschaft m.b.H.

Personalkosten:
4,7 Millionen Euro - das sind 15% der ordentlichen Ausgaben. Die Anzahl der Bediensteten (ohne Verwaltungsgemeinschaft und Wasserverband Ossiacher See) betrug am Jahresende 103,4 Ganztagesbeschäftigte.
Das entspricht 7,23 Bedienstete je 1000 Einwohner.

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