Dobernig droht ÖVP mit Referatsentzug

- Landesrat Harald Dobernig, zuständig u. a. für Kultur und Finanzen, droht VP-LR Martinz
- Foto: KK
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Gleich sieben Landes-Manager buhlen um neuen Vertrag. Zoff in der Eiszeit-Koalition.
Massive Reformen verlangt Finanz-Landesrat Harald Dobernig (FPK) bei der Landesholding: „2012 ist die Nagelprobe für Josef Martinz, es gibt keine Ausreden mehr.“ Dobernig droht: Sollte eine Konzentration der Landesfirmen nicht passieren, plädiert er für eine Auflösung der Holding und eine Rück-Eingliederung in die Landesverwaltung. „Verwalten – so wie bisher – kann man im Land besser.“ Dobernig wäre „auch bereit, das Ganze zu übernehmen.“
Zudem laufen in Bälde gleich die Verträge von sieben Spitzenmanagern aus: Gert Xander und Hans-Jörg Megymorez (Landesholding), Erhard Juritsch und Hans Schönegger (KWF), Johannes Gatterer (Flughafen), Reinhard Zechner (Tourismusholding KTH) und Kärnten-Werber Christian Kresse stehen spätestens Ende 2012 ohne Vertrag da – die KWF-Bosse bereits am 31. 3. Aber auch ein Auslaufen von Verträgen sei möglich, glaubt Dobernig: „Brauchen wir einige Manager noch, wenn man die Beteiligungen zusammenführt?“
Neues Forschungszentrum?
Dobernig plant, neben Lakeside-Park, CTR und K-Wood ein „technisches Forschungszentrum nach Kärnten zu holen“ und dieses an Uni und FH zu koppeln: „Hier müssen wir aufholen. Ein Universitätsstandort mit hoffentlich bald 10.000 Studenten hilft uns nicht, wenn kein Input für die Kärntner Wirtschaft rauskommt.“
„Neue KWF-Lehrstühle“
Der Finanz-Landesrat denkt an die Einrichtung zusätzlicher, vom KWF bezahlte technische Lehrstühle: „Ich will die Kärntner begeistern, sich hier ausbilden zu lassen.“
In Klagenfurt hat sich Dobernig zum Ziel gesetzt, die Eishalle und das Hallenbad am See voranzutreiben. „Wir sind bei beiden Projekten mit zumindest einem Drittel bei der Finanzierung dabei.“ Klar sei, dass es sich dabei aber um kein städtisches Hallenbad handeln könne, sondern nur um ein touristisches Projekt. „Der Campingplatz ist der beste Standort.“ Es sei Eile angesagt: „Wichtig ist ein nahtloser Übergang vom alten ins neue Hallenbad.“ Die Eishalle „muss in dieser Periode gebaut werden – wir sind mit einem Drittel dabei, von mir aus kann es noch im Jänner beschlossen werden.“ Dobernig will rasch ein neues Gesetz beschließen: Das – etwas sperrige – Landeshaushalts- und Landes-Finanzrahmengesetz soll noch heuer beschlossen werden, 2013 wäre ein „Testlauf“. Damit sollen erstmals Ausgabenobergrenzen für die zehn Kompetenzzentren des Landes festgeschrieben werden. Nach der Wahl 2014 soll, wünscht sich Dobernig, jedes Kompetenzzentrum des Landes einem Referenten klar zugeordnet sein.
Zur Sache - Kultur:
Der Leasingvertrag mit der Seebühne läuft Mitte 2013 aus – damit wird der Betrieb billiger. Im Gegenzug will Dobernig 2013 erstmals wieder „im kleinen Rahmen eine hochkulturelle Bespielung zustandebringen“. Konkret soll die Seebühne an drei Wochenenden bespielt werden – aber keine Festspiele. „Das Land wird sich hier als Fördergeber nicht verschließen.“ Grundstein dafür sei, „dass die Seebühne jetzt keine politische Farbe hat“.
Zu Vorwürfen, nicht ins Stadttheater zu gehen, meint Dobernig: „Ich gehe fünf bis sechs Mal pro Jahr – das ist häufig genug.“ Klar ist für Dobernig, dass er nicht zur Eröffnung des Carinthischen Sommers 2012 gehen wird. Der Grund ist der Intendant Schlee: „Wenn man eine gute Gesprächskultur pflegt, dann sollte er auch öffentlich dazu stehen.“
Autor: Uwe Sommersguter
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.