Fehlender Schnee hilft beim Sparen
Unfreiwillig gespart wird im Bereich der Winterräumung. Der Grund: Trockenheit.
Von TANJA ORASCH
Viele von uns klagen über den fehlenden Schnee in tieferen Lagen, nicht nur weil die weiße Pracht mehr Feiertagsstimmung brächte. Auch die Natur würde eine größere Menge an Schnee oder Regen benötigen. Doch einer Branche kommt die Trockenheit gelegen – zumindest in finanzieller Hinsicht: dem Winterräumungsdienst.
Noch kein großer Einsatz
Hubert Strohmaier, Straßenmeister von Feldkirchen, vergleicht den Zeitraum von 1. Oktober bis zum 31. Dezember 2010 mit der diesjährigen Lage: „Im vergangenen Jahr hatten wir in dieser Zeit bereits 24 große Einsätze, heuer bis dato noch keinen.“ Ein großer Schneeräumungseinsatz mit neun LKWs kostet rund 20.000 Euro, etwa 500.000 Euro wurden in der vergangenen Wintersaison aufgewendet.
Jeden Tag unterwegs
Das heißt jedoch nicht, dass die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Feldkirchen derzeit untätig sind. „Um zwei Uhr morgens rücken wir mit drei Lkws zum Frühdienst aus“, erklärt Strohmaier. „An feuchten und schattigen Stellen wird jeden Tag Salz gestreut.“
Auch in der Gemeinde Reichenau konnte bisher kräftig gespart werden. „Etwa 30.000 Euro konnten wir im Vergleichszeitraum zu 2010 einsparen“, so Amtsleiter Heribert Roßmann. Pro Wintersaison werden für das 114 Quadratkilometer große zu betreuende Gebiet (von St. Margarethen über den Falkert und die Turracher Höhe bis nach St. Lorenzen) rund 110.000 Euro ausgegeben. Drei Personen stehen bei Bedarf für die Schneeräumung zur Verfügung. „Wir machen alles selber“, informiert Roßmann. „Bei uns wird nichts an Fremdfirmen ausgelagert.“
In St. Urban bleibt die „Winterarbeit“ ebenfalls innerhalb der Gemeinde. Zwei Bauhofmitarbeiter werden von sechs Landwirten beim Schneeräumungsdienst unterstützt. Diese müssen gemeinsam 72 Straßenkilometer bewältigen. „Durch die trockenen Witterungsverhältnisse mussten wir bis zum jetzigen Zeitpunkt in Summe zirka 15.000 weniger ausgeben“, weiß Amtsleiterin Renate Strießnig. Ob sich die bisherigen Einsparungen halten werden, wird sich zeigen, denn eines steht fest: Der Winter kommt bestimmt (noch)!
Straßenmeister:
Hubert Strohmaier
Leiter des
Winterdienstes:
Stefan Virgolini
1.300 Tonnen Salz sind in diesem Jahr auf Vorrat:
Reichenau:
1 Salzsilo (250 t)
Haiden:
1 Salzsilo (250 t)
Bodenfeld:
2 Salzsilos (je 50 t)
Zusätzlich zu den Silos sind weitere
700 Tonnen in
Bigbags eingelagert.
200 Straßenkilometer (das entspricht 400 Fahrstreifenkilometer) werden von der Straßenmeisterei betreut.
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