Kärntnermilch will neuen Markt erobern
Die Nachfrage nach Milchprodukten ohne Laktose steigt. Die Spittaler Molkerei startet Offensive.
"Schätzungen zufolge leiden bis zu 15 Prozent der Menschen an Laktose-Intoleranz", weiß Marketing-Leiter Wolfgang Kavalar. "Die Nachfrage nach laktosefreien Produkten nimmt stetig zu." Deshalb startet man bei der Kärntnermilch eine Offensive.
"Seit mehr als zehn Jahren sammeln wir Erfahrung in der Herstellung von laktosefreier Milch", berichtet Kavalar. Ein eigens entwickeltes Verfahren wendet man nun auch bei der Herstellung von anderen Milchprodukten an (siehe Infobox). Kavalar: "Wir haben derzeit zirka 20 unterschiedlche Produkte im Sortiment."
Das Besondere am Kärntnermilch-Verfahren: der niedrige Grenzwert von 0,01 Gramm Laktose pro 100 Gramm Endprodukt. "Wir haben uns diesen Grenzwert selbst auferlegt, weil wir größtmögliche Sicherheit bieten wollen", begründet Kavalar.
Außerdem gibt es in europäischen Ländern unterschiedliche Bestimmungen - mit dem "weltweit niedrigsten Grenzwert" steht auch dem Export der Laktofrei-Produkte nichts im Weg. "Die Kärntnermilch liefert in österreichische Nachbarländer", so Kavalar.
Nun startet die Kärntner Molkerei eine Marketingoffensive in Österreich. Weitere Pläne hegt man in Spittal außerdem. "Wir wollen laktosefreie Produkte auch für die Gastronomie einführen", kündigt Kavalar an. "Auch in Hotels und Restaurants steigt die Notwendigkeit, laktosefreie Produkte anzubieten."
Laktosefreie Produkte:
Schätzungen zufolge sind zehn bis 15 Prozent der Menschen von Laktose-Intoleranz betroffen. Sie können Laktose (Milchzucker) nicht verdauen, da ihnen das Enzym Laktase fehlt. Dies spaltet die Laktose in Milchprodukten in Glucose und Galactose.
Bei der Herstellung von laktosefreien Produkten wird in der Spittaler Molkerei der Kärntnermilch das Enzym Laktase zugesetzt. Während einer Reifezeit von zirka 25 Stunden spaltet das Enzym die enthaltene Laktose und macht die Milch leichter verdaulich.
Der Grenzwert, den man in der Kärntnermilch durch das Verfahren erreicht, liegt bei 0,01 g Laktose pro 100 g des Endprodukts. Zum Vergleich: "Die deutsche Apothekerkammer hat als Grenzwert das zehnfache empfohlen", so Marketingchef Wolfgang Kavalar.
Bei Käse gibt es zwei unterschiedliche Verfahren, um das Produkt von Laktose zu befreien. Weich- und Sauermilchkäse werden durch den Zusatz von Enzymen laktosefrei. Bei Schnitt- und Hartkäse wird die Laktose durch die natürliche Säuerung abgebaut.
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