,Ohne Partei-Zinnober‘

- Harald Dobernig will bei der Wahl des Theaterintendanten keinen „Zinnober“
- hochgeladen von Vanessa Pichler
LR Harald Dobernig will „Mega-Projekte“ auf Schiene bringen und „Kostenwahrheit“ für Landes-Marketing.
Kärntens Finanzlandesrat Harald Dobernig will in den nächsten Wochen gleich mehrere „Megaprojekte“ finalisieren. In Völkermarkt wird um 1,987 Millionen Euro die Bezirkshauptmannschaft erweitert und saniert. Damit soll eine Verwaltungskonzentration der Behörden im Bezirk Völkermarkt erreicht werden.
Ab Mai wird es mit dem „Haus der Wirtschaft“ Ernst – der Amalienhof am Völkermarkter Ring wird nun endlich umgebaut und zur neuen Heimstätte für Kärnten-Werbung, EAK, Landesholding, KTH und KWF werden. Mitte 2012 sollen die Landesunternehmen in das 6,2 Mio.-Euro-Projekt einziehen können.
„Pyramidenkogel auf Schiene“
Auch für den geplanten Neubau des Aussichtsturms am Pyramidenkogel soll doch demnächst noch die Ampel auf Grün schalten. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Projekt mit konstruktiven Kräften und frei von Gemeindepolitik auf Schiene kommt.“ In jedem Fall soll rasch geklärt werden, „ob es geht oder nicht“.
Bereits seit mehr als drei Jahren ist die Errichtung eines „Schlechtwetterbades“ ein Thema in Kärnten. Von Klagenfurt „siedelte“ das Projekt zuletzt an den Klopeiner See; ein Beschluss für die Errichtung einer Therme Klopein könnte noch im ersten Quartal Realität werden – oder es folgt ein Projektstopp, droht Dobernig. „Dieser Tage finden Hardcore-Gespräche mit Grundstückseigentümern statt. Wir wollen Optionen und Wasserrechte sichern, denn sonst braucht man keinen Projektbetreiber suchen.“ Eine „Therme Klopein“ dürfe nicht zu einem finanziellen Flop wie die Aqualux-Therme in Fohnsdorf werden, warnt Dobernig, sondern brauche „einen klaren Schwerpunkt und einen Projektwerber mit einem touristischen Betrieb“.
„Kostenwahrheit im Marketing“
Am 22. Februar will Dobernig die Neuregelung der Öffentlichkeitsarbeit der Regierungsbüros in die Regierung einbringen, zuvor finden noch Parteiengespräche zu diesem Thema statt. Künftig sollen Marketingaktivitäten über die Finanzabteilung der Landesregierung abgewickelt und so für „Kostenwahrheit“ gesorgt werden. Quartalsmäßig werden die Zahlen ausgewertet, Marketingmaßnahmen landesnaher Vereine werden ebenso ausgewiesen.
„Besonders genau angeschaut“ wird die personenbezogene Werbung der Politiker, die massiv reduziert werden soll. Eine zahlenmäßige Deckelung des Marketingbudgets hält Dobernig für verfrüht, ohne Erfassung aller Schlupflöcher wie etwa landesnahe Vereine wäre eine solche „für die Katz“. Dobernig hofft, durch Transparenz die „Profilierungssucht Einzelner zu minimieren“.
Wahl des neuen Intendanten
In seiner Eigenschaft als Kulturreferent ist Dobernig für die Suche nach einem Nachfolger Josef Köpplingers als Intendant des Klagenfurter Stadttheaters zuständig. Am Dienstag nahm Alexandra Stampler-Brown ihre Arbeit als Verwaltungsdirektorin auf, bereits am Wochenende soll feststehen, wer das Stadttheater künstlerisch leitet. Am 5. Februar wählt eine Kommission aus Theaterexperten aus zwölf (von ursprünglich 90) Bewerbern die fünf Favoriten aus, die am Sonntag im Theaterausschuss zur Wahl stehen.
Dabei läuft alles streng geheim ab – erst Sonntag um 10 Uhr werden die Mitglieder des Theaterausschusses erfahren, welche fünf Kandidaten es ins abschließende „Hearing“ schafften. Dobernig: „Es soll keine Zeit bleiben, um Koalitionen zu bilden. Ich habe kein Interesse an parteipolitischem Zinnober.“ Dobernig ortet ein „sehr entspanntes Verhältnis zur Hochkultur. Man sieht jetzt, dass ich ein Ermöglicher bin.“
Autor: Uwe Sommersguter
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