Schnelles Internet als Antwort auf Landflucht
Breitband-Offensive: Bessere Internetverbindung soll Betriebe vermehrt in ländliche Regionen locken.
Ohne Internet geht heutzutage nichts mehr: keine Informationsbeschaffung zu Wohnungen, Einkaufen oder zur Arbeitssuche. Knapp 80 Prozent der Österreicher nutzen das Internet regelmäßig. Doch für Unternehmen ist der Zugang zu schnellem Internet in Österreich nicht flächendeckend möglich. Und obwohl in ländlichen Regionen oft ausreichend Arbeitskräfte vorhanden sind, siedeln sich Betriebe aufgrund von fehlender Internet-Infrastruktur nicht an.
Daher gibt es seit Jahresanfang ein Büro des Infrastrukturministeriums, das die Koordination der Breitbandstrategie übernommen hat. Es soll als zentrale Anlaufstelle für Gemeinden und Unternehmen dienen. „Schnelles Internet ist heute unverzichtbar im gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Leben“, bringt es Ministerin Doris Bures auf den Punkt.
Derzeit wird an einem umfassenden Breitbandatlas für Österreich gearbeitet. Dann soll lückenlos überprüft werden, wo wie viel Förderung für den Ausbau von schnellem Internet zur Verfügung gestellt werden kann. In Ballungsräumen wie Wien ist die Versorgung mit Internet bereits sehr gut. In Bergregionen wie in der Steiermark, Salzburg, Tirol und Kärnten gibt es noch Aufholbedarf.
„Österreich liegt bei den Einkommen unter den Top 5 in Europa. Bei der ,Autobahn der Zukunft‘, dem Breitband, aber nur an zehnter Stelle“, kritisiert Wirtschaftsforscher und Wifo-Chef Karl Aiginger. Laut seinen Berechnungen kann ein Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau von Breitband bis zu 64.200 Vollzeit-Arbeitsplätze schaffen.
Zur Sache:
Mehr Förderung: Aus der Versteigerung freier Frequenzen an die Mobilfunkbranche rechnet der Bund mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Ministerin Bures hat angekündigt, Teile davon in eine digitale Offensive investieren zu wollen. Davon soll die ländliche Bevölkerung profitieren: Ziel ist die rasche österreichweite Versorgung mit schnellem Internet.
Autorin: Karin Strobl
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