Das Endspiel um die Fernbedienung

Am Freitag beginnt die Fußball-WM. Egal ob Fan oder WM-Verweigerer: Das müssen Sie wissen!

In vielen Haushalten Kärntens herrscht in den nächsten Wochen Ausnahmezustand. Während sich die einen mit Knabberzeug und Bier bewaffnet zwei- bis dreimal täglich für 90 Minuten in die Waagrechte begeben, lechzen andere nach Alternativ-Angeboten. Bei uns bekommen Sie beides!
Was Fans wissen sollten
Die Erfolgreichsten: Mit fünf WM-Titeln ist Brasilien die Nummer 1. Vier mal durfte Italien den WM-Pokal in die Höhe stemmen, dreimal Deutschland. Je zweimal schafften es Uruguay und Argentinen, einmal England und Frankreich.
Ewige Tabelle: Als einziges Land hat Brasilien bislang an jeder Endrunde teilgenommen. Die „Selecao“ führt auch mit 64 Siegen aus 92 Spielen die ewige Tabelle vor Deutschland und Italien an. Österreich liegt da mit 7 Teilnahmen und 12 Siegen aus 29 Spielen auf dem starken 16. Platz.
Bester WM-Torschütze: Der Brasilianer Ronaldo traf bei drei Weltmeisterschaften (1998, 2002, 2006) insgesamt 15-mal. Auf den Plätzen folgen Deutschlands Gerd Müller (14 Tore) und der Franzose Just Fontaine. Letzterer traf bei der WM 1958 gleich 13-mal.
Topfavorit Spanien: Laut Buchmachern ist Europameister Spanien diesmal der Topfavorit. Bei „Bwin“ etwa haben David Villa und Co. eine Quote von 1:5,25. Auf den Plätzen folgen Brasilien (1:5,75) und England (1:7). Top-Außenseiter ist Neuseeland mit einer Quote von 1:2000. Für zehn Euro Einsatz bekäme man bei einem WM-Titel 20.000 Euro.
Preisgeld: 420 Millionen Dollar werden bei der WM ausgespielt. Der Weltmeister bekommt 30 Millionen Euro, allein für die Vorbereitung erhielt jeder Verband eine Million Euro. Auch Fußball-Vereine, deren Spieler einberufen wurden, profitieren: 1.600 Dollar gibt es täglich (!) pro Spieler.
Tipps für WM-Verweigerer
• Zum Lesen: Helmut Zechners Buchhandlung Heyn ist Anlaufstelle für WM-Verweigerer. Ganz besonders spannend, wenn der Göttergatte vor der Glotze hängt: „Das männliche Gehirn“ (Hoffmann und Campe). „Louann Brizendine erklärt, warum Männer anders sind als Frauen“, wirbt Heyn-Expertin Karoline Ferlitsch für das Buch.
• Im Fernsehen: Wenn am Freitag um 16 Uhr das Eröffnungsspiel über die Bühne geht, schalten Sie auf RTL2. Bei „Immer wieder Jim“ geht’s zwar auch um Sport – nämlich die Bowling-Liebe von James Belushi –, seine Frau versteht es aber, köstlich Kontra zu geben. Ein starkes Frauen-Team läuft übrigens am Abend: „Charlie’s Engel“ auf ProSieben.
• Im Kino: Ist die heimische Couch von Fußball-Fans belagert, geht’s ins Kino. Dieses Wochenende läuft „Cindy liebt mich nicht“ an – ein Hit für Fußball-Verweigerer. Zwei vollkommen unterschiedliche Männer haben eine Affäre mit derselben Frau, ohne es zu wissen. Nachdem sie verschwindet, treffen sich die beiden und machen sich gemeinsam auf die Suche nach ihrer Liebe.
• Zum Spielen: Druckfrisch ist die Nominierungsliste der Spiele des Jahres – die Entscheidung fällt am 28. Juni. Bei „Identik“ zeichnet man nach Hinweisen eines Spielers ein Kunstwerk – am Ende wird verglichen. Bei „Fresko“ restaurieren die Spieler eine Deckenmalerei. Und bei „A la Carte“ darf gekocht werden. Das Spaß ist garantiert – sofern man willige Mitspieler zur Hand hat.

Die Fußball-WM spaltet Mann und Frau ...

Der Ankick zur Fußball-WM steht kurz bevor, stößt aber bei Astrid Sternad (am Foto) auf nur wenig Interesse. „22 Männer, die einem Ball nachlaufen und sich dann das T-Shirt vom Leib reißen, füllt wirklich nicht mein Abendprogramm vor dem Fernseher“, so die St. Veiterin. Auch der Sportteil in den Zeitungen wird sofort überblättert, wenn er ohnehin nicht „sofort im Altpapiercontainer entsorgt wird“. Lediglich wenn im Finale tolle Mannschaften aufeinandertreffen, könnte es sich Sternad auf der Wohnzimmercouch gemütlich machen. „Mein Mann ist ein totaler Fußballfan und ihm zuliebe würde ich dann im Finale vielleicht mitfiebern“, erzählt sie und verrät, dass sie die Fußballer wenig interessieren, da „ich ohnehin einen knackigen Mann zuhause habe“.
Total „fußballsüchtig“ hingegen ist Wolfgang Bacher nahe Launsdorf, der bei jeder Gelegenheit vor dem heimischen Fernseher mitfiebern wird. „Wenn ich könnte, würde ich Tag und Nacht Fußball zuschauen“, verrät Bacher mit einem Grinsen, der selbst auf der Reservebank des SV Weitensfeld-Zweinitz die Fußballerschuhe anhat.
Der Kick am Spiel fasziniert ihn bei dieser Sportart am meisten. Einen Favoriten hat Bacher bei der Fußball-WM nicht. Ganz in sportlich-fairer Manier meint er: „Die Beste unter allen Mannschaften soll Weltmeister in Südafrika werden.“