Der "Sir" hat nun Sochi 2014 im Visier

Dieser Tage ging die Weltcup Saison für den Snowboard-Tross zu Ende. Am vergangenen Wochenende holte Sigi Grabner Platz zwei beim Parallelriesentorlauf im spanischen La Molina. Rückblickend bilanziert er: "Bis auf La Molina war die Saison nicht so berauschend. Daher war der zweite Platz, wie er sagt, eine "Erlösung".
Warum die für Grabner typischen Topplatzierungen ausblieben, hat einen Grund: Nach der letzten Saison, die für ihn gut verlief, riss er sich das Kreuzband - die zweite schwere Verletzung nach dem Problem mit dem Sprunggelenk 2009. "Die Rückkehr in den Weltcup war nicht einfach. Ich wollte bei der WM in Kanada unbedingt eine Medaille holen. Aber der Trainingsrückstand war noch zu groß", berichtet er.

Langer Prozess

Am 1. April 2012 hatte er seine Kreuzbandoperation. "Danach war drei Monate Ruhe angesagt. Erst nach sechs Monaten stand ich wieder am Brett. Man verliert viel Zeit. In meinem Alter muss man Therapien machen, alles ausheilen lassen, mehr trainieren", spricht er selbst sein Alter und die Folgen an. Grabner kam zurück. "Im Rennen sind, wenn du nicht voll fit bist, ein paar Hundertstel gleich weg. Das ist hart. Aber ich habe die Freude am snowboarden nicht verloren. Im Gegenteil, der Speed auf der Kante, die Beschleunigung passt", zeigt er sich motiviert.

Pläne vorhanden

Egal in welche Richtung auch immer, Grabner hat für die Zukunft Pläne. Einer lautet Sochi 2014. Bei den olympischen Spielen will er auf jeden Fall noch dabei sein. "Danach werde ich wahrscheinlich aufhören. Leute reden mich zwar auf Kreischberg 2015 an. Ich weiß noch nicht, ob ich da dabei bin. Wenn ja, dann ist nach Kreischberg definitv Schluss", lacht er. Und danach? Nach seiner aktiven und beeindruckenden Karriere wird Grabner sich der Weiterentwicklung seiner Bretter (www.sgsnowboards.com) kümmern. "Es gibt noch viel Potential. Ich will Snowboardvideos und -shootings machen, auch Snowboardexpeditionen in entlegene Gegenden wären interessant", denkt er laut nach. Aber auch das Coaching für die Fahrer seines Teams liegt ihm am Herzen: "Im Nationalteam sind Fahrer grundsätzlich gut aufgehoben. Aber das individuelle Training kommt zu kurz." Die Fahrer seines Teams sind indessen bereits gut unterwegs. Über Benjamin Karl braucht meine Worte zu verlieren. Auch der Italiener Roland Fischnaller ist top unterwegs und zuletzt haben die Norwegerin Hilde Katrine Engeli und die Deutsche Anke Karstens mit Siegen auf Sigi Grabner-Bretter im Weltcup Siege gefeiert.
Auch nach der Saison steht snowboarden am Programm. "In Engadin, Schweiz, machen Kumpels und ich ein Camp für Boarder, die nicht im Renneinsatz sind. Das kam im letzten Jahr gut an. Nun folgt die Fortsetzung", so Grabner.