Gespräch im Park: "Udine: Super, da reise ich von zu Hause an!"

SIRNITZ (kope). Mit dem deutschen Bundesligisten FC Augsburg ganz klar den Klassenerhalt erreicht und im Länderspiel gegen den nunmehr ehemaligen Weltmeister Deutschland mit einem Traumtor den wichtigen Ausgleich zum 1:1 erzielt. "Das Spiel in Klagenfurt war ein Wahnsinn. Nach meinem Tor war auf einmal das Stadion da. Da ist es rund gegangen. Für das Selbstvertrauen war es ein wichtiger Treffer", erzählt Martin Hinteregger.
Es war nicht das einzige außergewöhnliche Tor des Sirnitzers. "2013 habe ich für Salzburg gegen Schalke 04 mit einem Heber aus 64 Metern ein Tor erzielt. Das probiere ich immer wieder, doch in der deutschen Bundesliga ist es mir noch nie gelungen", schildert der Nationalspieler.

Kasnudeln von der Oma

Seit August 2016 spielt Hinteregger beim FC Augsburg. "Hier fühle ich mich wohl, Augsburg ist meine fußballerische Heimat. Von hier aus sind es nur vier Autostunden nach Sirnitz. Wo ich ein Haus gebaut habe und meine neue Liebe mit Tatjana in der Nachbargemeinde Steuerberg gefunden habe", erzählt Hinteregger im WOCHE-Gespräch.
Auf der Rückreise nach Kurzaufenthalten nimmt der bodenständige Fußballer gerne die geliebten Kasnudeln seiner Oma mit nach Bayern. Wenn er in Sirnitz ist, dann trainiert er schon gerne mal bei seinem Stammverein SGA Sirnitz und trifft sich mit seinen Jugendfreunden.
Sirnitz ist auch sein Ruhepool. "Wenn ich durch den Katschbergtunnel durchfahre, spüre ich die Ruhe. Wenn es mir zuviel wird, fahre ich oft nur für einen Tag nach Hause", zeigt sich Hinteregger heimatverbunden.

Fast immer ausverkauft

Über seinen derzeitigen Verein spricht Hinteregger nur in höchsten Tönen. "In Augsburg hat man es in der Öffentlichkeit immer leicht. Als Spieler wird man nur positiv angesprochen. Die Menschen stehen hinter dem Club. Das Stadion ist mit 30.000 Besuchern fast immer ausverkauft", schildert der Sirnitzer.

Udine wäre super

In Augsburg will Hinteregger noch lange bleiben. Doch sollte es zu einem Wechsel kommen, dann hätten italienische Vereine den Vorrang. "Udine wäre super, denn dann könnte ich zu den Heimspielen von Sirnitz aus anreisen. Jetzt wäre Italien überhaupt super, wo man doch gegen Ronaldo spielen könnte", träumt Hinteregger.

Eine Nacht schlafen

Als Fußballer wirkt der Nationalspieler ruhig und gelassen. "Ich versuche im Spiel immer ruhig zu bleiben. Das habe ich in der deutschen Bundesliga gelernt. Wenn du hektisch wirst, dann passieren Fehler", bringt er es auf den Punkt. Auch privat muss schon viel passieren, "bevor ich in den Saft gehe. Ich überlege immer, bevor ich zu emotional werde. Ich schlafe lieber eine Nacht darüber."

Größte Förderer

Der fußballerische Werdegang begann beim SGA Sirnitz, ging über Salzburg, Borussia Mönchengladbach nach Augsburg. Auf die Frage, wer sein größter Förderer war, meint Hinteregger: "Nach meinem Vater auf jeden Fall der ehemalige Salzburg-Trainer Roger Schmidt, der jetzt in China trainiert." Prognosen für die neue Saison gibt es nur in Richtung Meister: "Es werden wieder die Bayern mit Trainer Niko Kovac."