Auftraggeber für die Wirtschaft
WK-Präsident will nicht auf Aufträge vom Bundesheer verzichten.
Der Kärntner Wirtschaftskammer-Präsident Franz Pacher befürchtet "spürbare Folgen", sollten Kasernenstandorte aufgelöst werden."Kärnten hat seit dem 18. Jahrhundert eine lange Tradition als Standort von Kasernen und Garnisonen, die eng mit der Wirtschaft des Landes verflochten sind", so Pacher. Es gehe um eine Wertschöpfung von rund 100 Millionen Euro.
Pacher weiter: "Rund 2.000 Personen sind in Kärnten dauerhaft beim Österreichischen Bundesheer beschäftigt, dazu kommen noch mehr als 2.600 Grundwehrdiener im Jahr." Die acht Kärntner Kasernen kaufen allein Verpflegung um fast zwei Millionen Euro im Jahr. "Dazu kommen noch zahlreiche Aufträge an die Bauwirtschaft und das Baunebengewerbe - auf diesen Auftraggeber will ei Kärntner Wirtschaft nicht verzichten", stellt Pacher klar.
Für die Kasernenstandorte Klagenfurt, Villach, Spittal und Bleiburg wäre die Umstellung auf ein Berufsheer einschneidend, ist der WK-Präsident überzeugt. "Im vergangenen Jahr gab es in Kärnten 2.800 Grundwehrdiener, die ihr Taggeld in der Freizeit natürlich zum großen Teil in der näheren Umgebung der Kaserne ausgeben." - Das seien beinahe 900.000 Euro im Monat, die dadurch für die Wirtshäuser und Kaufleute im Umfeld der Militärstützpunkte wegfallen würden. "Das Abgehen vom Milizsystem ist für mich daher weder persönlich noch aus meiner Sicht als Wirtschaftsvertreter akzeptabel", findet Pacher klare Worte.
Dass das Bundesheer eine Reform benötigt, steht für Pacher auch außer Zweifel. "Auch wenn am österreichischen Bundesheer einiges geändert werden muss – die grundsätzliche Schulung junger Menschen und die Kasernen als Sicherheits- und Wirtschaftsfaktor sind für Kärnten unverzichtbar", sagt er.
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