"Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt"

FELDKIRCHEN (fri). "Reintegration bedeutet für uns: sich Einlassen auf einen Menschen in einer ganz bestimmten und oft schwierigen existenziellen Situation. Es ist das Auseinandersetzen mit einem und das Eingehen auf einen Menschen. Unser Ziel: Qualifizierung – Beschäftigung – Vermittlung", erklärt die Geschäftsführerin von Neue Arbeit, Inge Marktl.

Veränderte Strukturen

Zu Beginn im Jahre 1995 waren es genau 28 Personen, die bei Neue Arbeit beschäftigt und qualifiziert wurden. 20 Jahre später im Jahr 2014 sind es bereits 577 Personen. "In diesen 20 Jahren wurde mit 6.153 Personen ein Erstgespräch geführt, 4.754 Personen wurden in diesem Zeitraum beschäftigt und qualifiziert", resümiert Marktl. "In den Jahren 2004 – 2006 wurden von uns zwei INTERREG IIIA Projekte umgesetzt, in denen 74 Personen beschäftigt werden konnten. In den Jahren 2010 und 2011 haben wir ein ESF 3b Projekt im Garten Froh Natur mit insgesamt 47 Personen erfolgreich durchgeführt."

Generationen in Kontakt

Seit 2013 wurden über das Jugendprojekt „JETZT“ bereits 20 Jugendliche im Alter von 16-19 Jahren beschäftigt und betreut. "Jugendliche brauchen eine besondere Betreuung. Viele von ihnen haben große Defizite, können zum Beispiel nicht sinnergreifend lesen. Wir versuchen ihnen durch Ausbildungen zu einem Schulabschluss zu verhelfen oder sie in einen Lehr-Prozess zu integrieren. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit Personen mit Behinderung. 376 konnten wir in den letzten 20 Jahren beschäftigen und für eine Tätigkeit qualifizieren." Da das Alter der Beschäftigten zwischen 16 und 60 Jahren liegt, sind Generationskonflikte vorprogrammiert. "Wir sehen das positiv. Bei uns arbeiten von der Großeltern- über die Eltern- bis hin zur Enkelgeneration alle zusammen. Da eröffnen sich für alle Beteiligten neue Perspektiven. Auch für die Betreuer. Das schafft ein neues Bewusstsein und Sensibilität."

Die Bandbreite der Vermittlungshemmnisse ist groß!

Personen, die lediglich einen Pflichtschulabschluss vorzuweisen haben, sind in diesen 20 Jahren prozentmäßig nach wie vor die größte Gruppe.
"In den Jahren 1995/1996 waren es 52 %. Im Jahr 2014 sind es über 57%. Handeln ist angesagt!", sieht Marktl neuen Handlungsbedarf.
"Die Vermittlungszahlen können sich sehen lassen. 46 % der ausgetretenen Personen des Arbeitsmarktservices und 56 % der Personen mit Behinderungen konnten erfolgreich in den 1. Arbeitsmarkt vermitteln. Als Lehrbetrieb Neue Arbeit haben wir 26 Lehrlinge ausgebildet, wovon 22 Lehrlinge bereits ihre Lehrabschlussprüfung erfolgreich abgelegt haben und drei Lehrlinge noch in einem aufrechten Lehrverhältnis beschäftigt sind."

Derzeit 200 Beschäftigte

Die Standorte von Neue Arbeit sind: St. Veit an der Glan, Klagenfurt und Feldkirchen. Die Kooperationspartner sind das Arbeitsmarktservice Kärnten und die Regionalstellen des AMS, das Land Kärnten, das Sozialministeriumservice, die Gemeinden St. Veit und Feldkirchen, der Magistrat Klagenfurt, die Betriebe in den einzelnen Bezirken, Soziale Einrichtungen und Organisationen sowie private Kunden. Diese Vielfalt und das Engagement und der Einsatz der Mitarbeiter tragen dazu bei, dass die Aufgaben so erfolgreich umgesetzt werden können.
Das Dienstleistungsangebot wird ständig erweitert, an der Qualität wird konsequent
gearbeitet.