Dicke Luft in Trafiken
Brüssel plant schärfere Maßnahmen gegen Rauchen. Ein Branchenvertreter: „Nicht jeden Blödsinn machen!“
Der EU-Kommissar John Dalli will den Kampf gegen Zigaretten verschärfen und legte seine Ideen offen: Unter anderem soll an allen öffentlichen Orten das Qualmen verboten werden. Zigarettenschachteln will er schmucklos und einheitlich gestalten und mit einem Präsentationsverbot belegen. In Trafiken dürften die Glimmstängel dann nicht mehr sichtbar im Regal stehen.
Eine klare Meinung zu den Vorhaben hat der Kärntner Gremialobmann der Trafikanten Harald Pichler. „Man muss nicht jeden Blödsinn machen, den man in den USA sieht“, hält er die Pläne für „nicht zielführend“. „Raucher-Gewohnheiten ändert man so nicht.“
Stattdessen befürchtet Pichler gravierende Negativ-Folgen der diskutierten Verordnungen. „Mit Einheitspackung oder gar Einheitszigarette öffnet man dem Schmuggel Tür und Tor“, warnt der Interessensvertreter der Wirtschaftskammer. Außerdem: „Das Geschäft mit gefälschten Zigaretten hat man jetzt schon nicht im Griff – dann ist dies unmöglich.“
Dass auch Arbeitsplätze an der Tabakindustrie hängen, sei ebenfalls nicht zu vergessen. Pichler: „2,2 Millionen Menschen arbeiten in der EU in der Branche“, sagt er. „Wer wird diesen Menschen eine Arbeit geben?“ Man wisse jetzt schon nicht, wie man die Arbeitslosigkeit eindämmen kann.
Am Tag der Trafikanten – am 7. November im Congress Center Pörtschach (17 Uhr) – macht die WK-Sparte nun mobil gegen die EU-Pläne. „Wir müssen mit dem Raucher-Schutz beginnen“, fordert er.
Autor: Gerd Leitner
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