Die Kühe kehren auf die Weide zurück
Eine Neuorientierung brachte die Biobauern Hans und Petra Thamer zurück zu den Wurzeln.
BERGL (fri). "Die Milch kommt von der Kuh. Kühe bekommt der Konsument allerdings selten zu Gesicht", sagt der Vollerwerbslandwirt Hans Thamer. Als Milchbauer stand er nach dem Preisverfall vor der Frage: Was nun? "Die Kosten für die Futtermittel standen in keiner Relation mehr zum Erlös aus der Milch."
Voll auf Bio
Da Thamer aber Bauer aus Leidenschaft ist, war bald eine geeignete Lösung gefunden. "Seit Jänner sind wir ein zertifizierter Biobetrieb. Und wir produzieren Bio-Wiesenmilch." Das bedeutet, dass die Kühe wieder jeden Tag auf die Weide getrieben werden und dort frisches, saftiges Gras fressen können. 120 Tage im Jahr müssen die Tiere mindestens auf der Wiese, wo es auch eine adäquate Wasserstelle geben muss, sein. Streng kontrolliert wird auch die Art der Fütterung: "70 Prozent des Futters sind Heu. Der Siloanteil ist mit 30 Prozent relativ gering. Zudem werden gibt es laufend tierärztliche Kontrollen."
Milch in Glasflaschen
Jeden zweiten Tag wird die Milch, die dann als Bio-Wiesenmilch weiterverarbeitet wird, von der Molkerei abgeholt. Ein Teil wird seit einigen Wochen selbst vermarktet.
Die Milch wird unmittalbar nach dem Melken vollautomtisch auf rund 4°C gekühlt, in Flaschen abgefüllt und in den Kühlschrank gestellt. "Derzeit gibt es zwei Bezugsstellen für unsere Milch", sagt Petra Thamer. "Direkt bei uns am Hof und am Hof der Familie Obereder in Gnesau. Dort können die Kunden nun neben Bioeiern auch frische Bio-Wiesenmilch, die in Glasflaschen angeboten wird, beziehen." Die Bezahlung würde ganz einfach über eine aufgestellte Kassa funktionieren.
Es gibt auch Joghurt
Weil aber am Neuwirth Hof innovative Köpfe am Werken sind, gibt es bereits neue Ideen. "Jetzt haben wir auch mit der Herstellung von Naturjoghurt und Birchermüsli-Joghurt begonnen. Das wird nun auch zum Verkauf angeboten. Und wir planen einen weiteren Kühlschrank auf der Turracher Höhe zu installieren." Dort wäre ebenfalls Nachfrage nach dem frischen Naturprodukt aus der Region vorhanden.
Dass sich die Tiere zudem wohl fühlen und alle einen Namen haben, liegt dann schon fast auf der Hand.
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