Pension: Vertrauen in den Staat schwindet
Pensionssymposium in Helsinki: Raiffeisen präsentierte eine alarmierende Studie.
Die Raiffeisen Versicherung lud zum Pensionssymposium nach Helsinki. In Sachen Altersvorsorge wird der Ruf nach Reformen immer lauter, wie der in Finnland präsentierte „Raiffeisen Vorsorge Barometer 2030“ belegt. Dabei wurden Österreicher im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zur finanziellen Vorsorge und ihren Erwartungen an die Pension im Jahr 2030 befragt.
Ein paar Ergebnisse der Studie: Nur noch sechs Prozent der Befragten meinen, die gesetzliche Pension sei „sehr sicher“. Besonders bei jungen Menschen schwindet das Vertrauen in die gesetzliche Altersvorsorge, auf der anderen Seite erkennen sie aber, dass die eigene Verantwortung groß ist (80 Prozent), dass man ergänzend vorsorgen muss.
Generationenvertrag wackelt
Dramatisch fallen die Antworten zum Generationenvertrag aus. Mehr als die Hälfte der Befragten glauben, dass junge Leute im Jahr 2030 nicht mehr bereit sein werden, den großen Teil ihrer Steuern für die Pensionen auszugeben. Raiffeisen Versicherung-CEO Klaus Pekarek: „Wenn wir nichts ändern, werden 2030 bereits zwei Pensionisten auf einen Erwerbstätigen kommen. Der Generationenvertrag wackelt gewaltig.“ In der Sensibilisierung der Bevölkerung in Sachen privater Altersvorsorge sieht Pekarek die Chance für die Versicherer. Denn in Österreich herrscht noch viel Potenzial nach oben: Im Schnitt geben wir nur 143 Euro monatlich für private Vorsorge aus (2,7 Prozent des BIP). Der EU-Schnitt beträgt hier 199 Euro, also fast ein Drittel mehr.
Als Grund gegen eine private Vorsorge geben die meisten an, zu wenig Geld frei zur Verfügung zu haben. 2010 gaben 36 Prozent der Befragten diese Auskunft, heuer sind es schon 75 Prozent (!).
Welche Folgen diese Ergebnisse für das österreichische Pensionssystem haben und welche Maßnahmen die Raiffeisen Versicherung vorschlägt, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe der WOCHE.
Studienergebnisse:
Absicherung und Garantie steht bei den Befragten mit 54 Prozent bei der Vorsorge im Vordergrund.
Auszahlungspräferenz: Jene, die bereits eine Vorsorge getroffen haben, freuen sich auf eine Einmalauszahlung am Ende der Laufzeit. Die eine planen, bevorzugen die Auszahlung als lebenslange Rente.
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