Rezepte gegen das Wirtesterben
In der Gastronomie wir es immer schwieriger. Traditions-Wirte erklären, wie man erfolgreich sein kann.
BEZIRK FELDKIRCHEN (chl/mk). Laut Statistik sieht es für die Wirte in Kärnten nicht gut aus. Der „Kreditschutzverband von 1870“ (KSV) verzeichnete im ersten Quartal ein Gesamtplus bei den Insolvenzen in Höhe von 32 Prozent. "Betroffen sind vor allem kleine Betriebe aus dem Gastgewerbe", berichtet die KSV-Chefin Barbara Wiesler-Hofer.
Tradition stirbt
Stefan Sternad, Fachgruppen-Obmann Gastronomie der Kärntner Wirtschaftskammer, bestätigt: "Gerade klassische Landgasthöfe haben es nicht leicht". Er lässt durchklingen, dass es vor allem Pizzerien und andere "Fastfood"-Betriebe den Traditionsgasthöfen schwer machen. Sie würden besonders die jüngere Kundschaft abziehen.
Die WOCHE Feldkirchen fragte bei drei Traditionsbetrieben aus dem Bezirk nach, wie man sich gegen die Konkurrenz durchsetzt.
Mit Qualität punkten
„Zu kämpfen haben wir alle. Gerade wir liegen ja nicht gerade in einem Ballungszentrum oder entlang einer viel befahrenen Straße. Da musst du mit einer gleich verlässlich hohen Qualität des Angebots punkten, mit Freundlichkeit und einem guten Zugang zu den Gästen. Nur so baut man sich Stammgäste auf, die immer wieder kommen“, analysiert Wirtin Traudi Seebacher vom Landgasthof Seebacher in Gnesau.
Umfangreiches Angebot
Karl Josef Kogler, der Inhaber und Betreiber von „Koglers Pfeffermühle“ in St. Urban am Urbansee, betont in diesem Zusammenhang die Unverwechselbarkeit eines Gastronomiebetriebes: „Man muss sich von den Mitbewerbern abheben.“ Das A-la-carte-Geschäft werde tatsächlich immer schwieriger, daher müsse man auf die Wünsche der Gäste eingehen. Mit Terrasse, Spielplatz, Veranstaltungsräumen, Genussladen und Weinkeller biete die Pfeffermühle den Gästen ein Angebot, das über den Restaurantbesuch hinausgeht. Einen Rückgang ortet er bei privaten Feiern: „Immer mehr feiern ihren Geburtstag lieber zu Hause oder in einem Veranstaltungssaal, weil sie glauben, das käme günstiger als beim Wirt.“
Sehr gutes Team
Christine Berger setzt in ihrem „Gasthof Seitner“ in Feldkirchen auf „ein sehr gutes Team“, ohne dem ein Gasthaus nicht erfolgreich sein könne. „Engagement, Leistung, Gastfreundschaft und heimische Qualität sind bei unseren Gästen geschätzte Werte“, kennt sie die Wünsche ihrer Kunden. „Die Anerkennung unserer Bemühungen gibt uns Kraft und Freude“, nennt sie die Motivation.
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